Ein Künstler aus Westpapua, Ellya Alexander Tebay, hat sich von der lokalen Speise der Papua, der Süßkartoffel oder „ubi“ auf Indonesisch, inspirieren lassen, um seine Klage über die abnehmende Existenz dieser Speise in der Lebenswelt der Papua auszudrücken.
Die Süßkartoffel war lange Zeit das lokale Essen der Papuas, wurde jedoch mehr und mehr durch andere Nahrungsmittel ersetzt, besonders durch Reis. Die Sorge des Künstlers um die abnehmende Beliebtheit der Süßkartoffel bei den Papua-Ureinwohnern deckt sich mit seiner Sorge um die Zukunft des Papua-Volkes selbst. Mit Zeichnungen will der Künstler seine Besorgnis über den Wandel der Nahrungsgrundlagen in Westpapua zum Ausdruck bringen, die für ihn auch einen Kulturverlust darstellen. „Ubi war unser Grundnahrungsmittel, in den Bergen und in einigen Teilen der Küstenregionen. Wir hätten für die Nachhaltigkeit der Süßkartoffeln sorgen sollen, und wir hätten Süßkartoffeln als unser Grundnahrungsmittel konsumieren sollen“, sagte er.
In seiner Kunst gibt er den Süßkartoffeln ein menschliches Gesicht: eine Nase, einen Mund und Augen, die sanft blickten. In einer anderen Skizze hatten die Süßkartoffeln die Form eines Körpers, der eingewickelt, gebunden war. „Die Süßkartoffel sagt uns, dass sie krank ist. Der Körper leidet. Es ist dasselbe mit den Leiden der Papuas“, sagte er.
Indonesiens Strategie zur Ernährungssicherung verfolgte einen Ansatz, bei dem Reis, ein Grundnahrungsmittel für viele Menschen auf Java, zum wichtigsten, fast einzigen anerkannten Grundnahrungsmittel wurde. Reis wurde als moderner angesehen, und dieser Glaube verdrängte andere Grundnahrungsmittel aus den lokalen Kulturen.
Eine solche zum Teil einseitige Ernährungspolitik wurde von vielen Ernährungsforschern kritisiert. Eine starke Abhängigkeit von Reis würde einige Kulturen anfällig für Nahrungsmittelknappheit machen, da sie von Reisimporten aus anderen Regionen, sogar aus dem Ausland, abhängig seien. Indonesien importierte jedes Jahr Reis aus anderen Ländern wie Vietnam.
In Papua waren die Papuas neben Süßkartoffeln auf ihr lokales Nahrungsmittel angewiesen: Sago. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Sago durch kommerzielle Pflanzen wie die Ölpalme bedroht ist.
Der Verlust traditioneller Lebensmittel ist für den Künstler ein Sinnbild dafür, dass Papuas zu Fremden auf dem eigenen Land werden und ein Teil ihrer Geschichte verloren gehe.
Ein bekannter papuanischer Koch, der sich Papua Jungle Chef nennt, Charles Toto, sagte, dass die Landwirtschafts- und Lebensmittelbehörde in der Provinz Papua ihre Rolle beim Schutz der verschiedenen Sorten lokaler Lebensmitteln hätte verstärken sollen. „Wenn die Sorten rückläufig sind, müssen sie schnell handeln, um sie gemeinsam zu schützen. Sie dürfen sie nicht einfach Geschichte werden lassen“, sagte Charles.
Weiter wies er darauf hin, dass die massive Abholzung der Wälder in Papua die Artenvielfalt in Papua degradiert habe, was dazu führe, dass mehrere lokale Nahrungsmittelsorten auf dem Rückzug seien. „Wir müssen unsere Umwelt schützen, damit unsere lokale Nahrung geschützt und nachhaltig ist“, sagte Charles.