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Zehn Fälle außergerichtlicher Tötungen indigener Papuas im Jahr 2017

Im Jahr 2017 dokumentierte die ‚International Coalition for Papua‘ (ICP) zehn Fälle außergerichtlicher Tötungen von indigenen Papuas. Die ICP fordert indonesische Behörden auf, umgehend unabhängige, unparteiische und effektive Ermittlungen in diesen Fällen einzuleiten. Alle Täter sollen sich in fairen und transparenten Zivilprozessen vor öffentlichen Gerichten verantworten müssen, wie es in internationalen Menschenrechtsverträgen dargelegt ist.

Zum Gedenken an die getöteten Opfer und in Solidarität für deren Familien in Westpapua, welche Gerechtigkeit für ihre getöteten Angehörigen fordern, hat die ICP folgende Liste zusammen gestellt:

1. Melkias Dogomo – verstarb am 7. Januar 2017, nachdem er während der Haft in der Bezirkspolizeiwache im Moanemai Distrikt im Landkreis Deiyai schwer gefoltert worden war.

2. Otis Pekei – am 10. Januar 2017 zu Tode gefoltert, nachdem Polizeieamte ihn willkürlich während einer großangelegten Sicherheitseinsatzes im Bezirk Moanemai festgenommen and inhaftiert hatten.

3. Edison Hesegem – verstarb am 11. Januar 2017, nachdem Polizeibeamte ihn wegen mutmaßlich versuchtem Einbruch auf der Polizeiwache KP3 in Wamena inhaftiert und schwer gefoltert hatten.

4. Maikel Marani – willkürlich hingerichtet als Mitgliedern einer Spezialeinheit unter dem Kommando der Bezirkspolizei Yapen am 27. März 2017 einen Polizeieinsatz im Dorf Kontinuai im Landkreis Yapen durchführten.

5. Ronald Auparay – verstarb am 29. Mai 2017 im öffentlichen Krankenhaus von Manokwari, nachdem er während der 20-tägigen Untersuchungshaft auf dem Revier der örtlichen Bezirkspolizei mehrfach gefoltert worden war.

6. Robi Murib – am 7. Juli 2017 während einer Militärpatrouille in Ilaga im Landkreis Puncak erschossen, weil er einen Revolver in seinem Gürtel trug.

7. Yulianus Pigai – erschossen am 1. August 2017, nachdem Polizeibeamte der Spezialeinheit BRIMOB das Feuer auf eine Gruppe von Anwohnern im Dorf Oneibo des Landkreises Deiyai eröffnet hatten, die gegen eine Firma protestierten deren Mitarbeiter sich geweigert hatten, einem Dorfbewohner Erste Hilfe zu leisten.

8. Theodorus Kamtar – wurde am 9. August 2017 von einem Mitglied des Militärgeheimdienstes erschossen, als es im Poimako-Hafen des Mimika Landkreises zur physischen Auseinandersetzung zwischen Migranten und traditionellen Fischern aus Papua kam.

9. Ishak Yaguar – starb am 19. November 2017 im Landkreis Merauke, nachdem Angehörige des Yalet Militär Postens ihn wegen seiner Beteiligung an einem friedlichen Protest gegen korrupte Dorfbehörden schwer gefoltert hatten.

10. Nikolausi Bernolpus – am 25. Dezember 2017 von einem Polizeibeamten im Landkreis Mappi erschossen, als ein Streit zwischen ihm und einem örtlichen Polizeibeamten während einer Routine Patrouille eskalierte.