Das Evangelium habe den Frieden nach Westpapua gebracht. Das ist die Meinung vieler Menschen in Westpapua gegenüber der ausländischen Missionsarbeit in ihrem Land. Missionare sind aber auch dem Vorwurf ausgesetzt, anderen Menschen ihre eigene Religion „übergestülpt“ und lokale Kulturen „zerstört“ zu haben.
Wie friedlich und freiwillig verlief die deutsche Missionierung in Westpapua? Wie sah die Arbeit der ehemaligen Missionare aus? Wie sind sie mit den Kulturen Westpapuas umgegangen und wie haben sich diese infolge der Evangelisierung verändert? Was tun die Kirchen in Westpapua und Deutschland heute, um die Identitäten der Papuas in Folge von Unterdrückung, Marginalisierung und Menschenrechtsverletzungen zu stärken und sie aus einer kulturellen Fremdbestimmung in eine kulturelle Selbstbestimmung zu führen?
Diesen Fragen ging ein zweitägiges Symposium nach, das vom Westpapua-Netzwerk (WPN), der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und der Archiv- und Museumsstiftung der VEM vom 28. bis 29. Oktober 2011 in Wuppertal ausgerichtet wurde. „Identität in der Krise – Fragen an Mission und Kirchen in Westpapua“ lautete der Titel der Veranstaltung, an der über 60 Vertreter und Vertreterinnen aus Kirchen, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen teilnahmen.
Die Publikation enthält die Beiträge der Referenten und Referentinnen aus Europa und Westpapua und fasst die Diskussionen des Symposiums zusammen.