Will der indonesische Geheimdienst Papua-Pfarrer ermorden

Amnesty International: Das Leben der Pfarrer Dr. Benny Giay, Dr. Noahk Nawipa und Socratez Yoman sowie von Rechtsanwalt Albert Rumbekwam ist bedroht. Amnesty ruft zu einer Urgent Action auf. In den Schreiben von Amnesty heißt es: Benny Giay, Noahk Nawipa and Socrates Yoman, drei Kirchenführer in der Provinz Papua, wurden bedroht. Amnesty International glaubt, dass das Leben dieser drei in Gefahr ist. Am 29. Juli kamen zwei Männer zum Haus von Benny Giay und blieben etwas 15 Minuten, in denen sie auch um das Haus herum gingen. Am 30. Juli wurde Giay mitgeteilt, dass sich eine Gruppe darauf vorbereite, sein Büro in Jayapura zu zerstören. Am 1. August wurde Pastor Giay ausdrücklich gewarnt: „Sagt Pastor Giay und Pastor Noahk, dass sie besonders vorsichtig sein sollen, sie haben Feinde in ihrer Kirche, die sie umbringen wollen..“ Die Drohungen stehen im Zusammenhang mit einem Konflikt in der Kirche, bei dem es eine regierungstreue Seite gibt, die größtenteils aus Indonesiern besteht, und eine Seite, die vor allem aus Papua-Gemeinden besteht. Zu letzterer gehören Giay und Nawipa, sie wird als OPM-Kirche stigmatisiert. (OPM = Organisation für ein freies Papua) (UA 199/07 Fear for safety ASA 21/009/2007 vom 03 August 2007) Albert Rumbekwam ist der Direktor der Zweigstelle der Nationalen Menschenrechtskommission in Papua. Seit Anfang Juni, seit er die Sonderbotschafterin der UN, Hina Jilani, empfing, erhält er Kurznachrichten auf seinem Handy. In einer Botschaft hieß es: „Die Truppen werden deine Vorfahren und deine Kinder so behandeln, dass du ihre Knochen sammeln musst. Dann weißt du, was Papua – Zone des Friedens bedeutet. Seit dieser Zeit steht er unter Polizeischutz. Am 24 Juli kamen Unbekannte an sein Haus und versuchten durch die Fenster hineinzuschauen. Die wachhabenden Polizisten bekamen selbst Angst. Sie rieten ihm, immer wachsam zu sein und ein Messer oder einen Stein zur Selbstverteidigung bereit zu halten. Rumbekwam berichtet, dass unterwegs oft verfolgt wird von Autos, die ihm verdächtig vorkommen. Seine Familie wird häufig gefragt, wo er sich aufhält. Kurzmitteilungen werden in seinem Namen versandt mit angeblich von ihm stammenden Aufrufen, die Polizei und das Militär anzugreifen, um Papua zu befreien. (UA 197/07 Fear for safety ASA 21/008/2007 vom 3 August 2007)

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Politischer Gefangener aus Papua stirbt im Gefängnis in Makassar

Am 28.8.2007 starb Mikhael Heselo (33) in der Gefangenenabteilung des Krankenhauses Bhayangkara in Makassar. Er gehörte einer Gruppe von neun Gefangenen aus Papua an, die im Gefängnis Gunung Sari in Makassar lange Haftstrafen verbüßen müssen. Der Prozess, der zu ihrer Verurteilung führte, war ein Schauprozess, die Urteile wurden trotz völlig unzureichender Beweislage gefällt. .Am 4. April 2003 brachen Unbekannte in ein Waffenlager der indonesischen Armee in Wamena ein. Die Umstände sind nie ganz aufgeklärt worden. Das Gericht begnügte sich mit der Verurteilung einiger Personen, die nach einer blutigen Militäraktion vom Militär dem Gericht als Verdächtige überstellt wurden. Die Nationale Menschenrechtskommission (Komnas Ham) untersuchte den Fall und übergab das Ergebnis der Untersuchung dem Staatsanwalt. Bis heute ist dieser Fall, bei dem das indonesische Militär schwerste Menschenrechtsverletzungen begangen hat, nicht vor Gericht gebracht worden. Statt dessen fällte das Amtsgericht Wamena folgende Urteile: Lebenslänglich für Numbungga Telenggen und Yefray Murib; zwanzig Jahre für Linus Heluka, Apot Nagolik Lokobal, Mikhael Heselo, Kimanus Wenda und Jean Hesegem; 10 Jahre für Gustaf Ayomi und Herry Asso. Zunächst saßen die Verurteilten im Gefängnis Wamena, wo sie von ihren Familien besucht werden konnten. Im Dezember 2004 wurden sie auf Druck des Militärs plötzlich und ohne Vorankündigung nach Makassar verlegt. Seither bitten sie darum, nach Papua zurück verlegt zu werden.

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Straßenschlachten in Nabire – Papua

WPN, 6. September 2007.
Yosafat Pigome kannte sich in Nabire nicht aus. Erst vor einer Woche war er aus den Bergen in die Stadt gekommen. Er konnte nur ein paar Brocken Indonesisch. Daher ging er zum Markt, dort treffen sich die jungen Leute. Er suchte nach Bekannten aus seinem Dorf. Auf dem Heimweg – am Sonntag gegen 2 Uhr mittags – musste er pinkeln. Er stellte sich an einen Baum. Es war ein Salak-Fruchtbaum, der schöne Früchte trug. Das war sein Verhängnis. Die Salak-Bäume gehörten Javanern, die in der Nähe ihre Häuser hatten. Eine Frau sah ihn und schrie: „Ein Dieb, ein Dieb!“ Sofort stürzten sich Männer aus den umliegenden Häusern auf ihn und schlugen ihn, bis er verletzt am Boden lag und sich nicht mehr wehren konnte. Man brachte ihn ins Krankenhaus. Der Vorfall wurde Yosafats Freunden gemeldet. Sie kamen zum Tatort, suchten diejenigen, die Yosafat verprügelt hatten, und sahen dort nur ein Auto stehen, das ihnen verdächtig vorkam. Sie schlugen eine Scheibe ein und sahen Waffen im Auto, sie merkten sich die Nummer. Inzwischen hatten sich auch javanische Jugendliche gesammelt und Polizei und Militär informiert. Es kam zu einer Schlägerei. Pfarrer und Mitarbeiter der Kirche wurden benachrichtigt. Ihnen gelang es, die Gemüter zu beruhigen. Man einigte sich darauf, dass man sich am nächsten Tag an der Polizeistation treffen würde, um den Streit friedlich beizulegen. Doch am nächsten Tag kam es noch einmal zu einer Straßenschlacht zwischen den beiden Seiten. Diesmal war die Verhaftung eines Papua durch die Polizei der Anlass. Die Schlacht war blutiger als die am Vortag. Mehrere Personen wurden schwer verletzt, ein Javaner kam zu Tode. Die jugendlichen Schläger auf der javanischen Seite bilden eine Miliz, die sich Laskar Muda Jasuma nennt. Sie tragen schwarze T-Shirts mit dem Aufdruck dieses Namens auf dem Rücken. Auf der Brust der T-Shirts prangt die rot-weiße Nationalflagge Indonesiens. Jasuma bedeutet Java – Sunda – Madura, drei Regionen der Insel Java. Hosen und Stiefel dieser Miliz stammen offensichtlich aus Lagerbeständen der indonesischen Armee. Die Miliz wird verdächtigt, dass sie sich die Ermordung von Papua zum Ziel gesetzt hat. Bei Auseinandersetzungen wie dieser vom 2. und 3. September 2007 stehen die indonesischen Sicherheitskräfte in der Regel auf der Seite der Jasuma. Schließlich sind das ihre Stammesangehörigen.

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Mysteriöse Morde in Papua

WPN, 12. September 2007.
Der Motorradfahrer musste scharf bremsen. Im Scheinwerfer erkannte er einen Menschen, der vor ihm auf der Straße lag und aus vielen Wunden blutete. Der Mann lebte noch, war aber bewusstlos. Es war der 23. Juli 2007, am frühen Abend gegen 19.00 Uhr. Wenig später brachte die Polizei den Bewusstlosen ins Krankenhaus. Er starb noch in der Nacht als Folge der tiefen Stichwunden, die sein Körper aufwies. Ones Keiya wpn_hp_expdoc_2 Es handelte sich um den 31-jährigen Ones Keiya aus dem Ortsteil Siriwini in Nabire, einen Bauern vom Hochlandstamm der Mee. Ein Verwandter hatte ihn noch gegen 17.00 Uhr gesehen, aber weit entfernt vom Fundort des Schwerverletzten. Die Täter müssen ihn dort deponiert haben. Zeugen für die Tat gibt es nicht. Ones Keiya Am Dienstag, dem 7. August 2007 gingen die Schüler der Mittelstufenschule (SMP) in Nabire wie gewohnt gegen 7.00 Uhr zur Schule. Plötzlich sahen sie am Wegrand – halb versteckt im Gebüsch – einen menschlichen Körper liegen. Sie sahen, dass der junge Mann tot war, rannten in die Schule und berichteten von ihrem grausamen Fund. Matius Bunai wpn_hp_expdoc_1 Matius Bunai – so hieß der Tote – war niedergeschlagen und erschossen worden. Der Körper des 29-jährigen wies Schlag-, Stich- und Schusswunden auf. Auch bei ihm war der Fundort der Leiche nicht der Ort, an dem er getötet worden war. Matius Bunai hatte am Abend des Vortages in sein Haus im Ortsteil Siriwini in Nabire zu einem Gottesdienst eingeladen. Er war Leiter der kirchlichen Jugendarbeit seiner Gemeinde. Bei der Stadtverwaltung Nabire hatte er eine feste Anstellung – Beamte. Matius Bunai Auch er gehörte dem Stamm der Mee an. Gegen 12 Uhr Nachts brachen die letzten Gäste auf. Matius begleitete einen der Gäste, Yulianus Gobai, bis zu seinem Haus. Auf dem Heimweg wurde er ermordet. Die Polizei gab sich in beiden Fällen keine große Mühe, die Täter ausfindig zu machen. Für die Angehörigen ist das ein Hinweis darauf, dass der Tod eines Papua nicht zählt. Die Morde haben die Spannungen in Nabire zwischen der einheimischen Papua-Bevölkerung und den zugewanderten Indonesiern, die in Nabire schon etwa 50% der Bevölkerung ausmachen, verschärft. Teile der Zuwanderer haben sich zu einer Gruppe zusammen geschlossen, die sich Jasuma nennt. Ja – Su – Ma = Java – Sunda – Madura, Regionen der Insel Java. Am 2. und 3. September 2007 gab es Straßenschlachten zwischen den einheimischen Mee und der Jasuma, bei der ein Javaner getötet wurde. Man vermutet, dass die mysteriösen Morde von Angehörigen der Jasuma-Gruppe ausgeführt wurden.

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Die Insel Biak wird Abschussbasis für russische Satelliten

WPN 13. September 2007
Die riesige Antonov An-124 100AL rast über den Frans-Kasiepo-Flugplatz in Biak und hebt ab. Sie schraubt sich hoch in die Luft, Kilometer um Kilometer. Plötzlich öffnen sich Ladeklappen. Eine Trägerrakete rutscht aus dem Bauch des Flugzeugs heraus, zündet und schießt in den Weltraum, ausgebrannte Raketenstufen purzeln herab und verglühen, ein Satellit zieht seine Bahn um die Erde… Bupati_Yusuf_Maryen So zeigt es ein Film, den Landrat (Bupati) Yusuf M. Maryen seinem staunenden Publikum im Dorf Sor im Norden der Insel Biak vorführt. Maryen hat einen Benzin betriebenen Generator mitgebracht, um mit seinem Laptop und Power-Point-Projektor den Film vorführen zu können, denn die Elektrizität in Sor ist wieder einmal ausgefallen. „Wenn Biak erst Abschussbasis für die russischen Satelliten ist, wird unsere Wirtschaft florieren,“ verspricht er. „Wir werden technologisch an die Spitze unseres Landes rücken.“ Bupati Yusuf Maryen bei seiner Power-Point -Präsentation Am Donnerstag, dem 06. September 2007, machte Russlands Präsident Wladimir Putin einen Kurzbesuch in Jakarta. Er führte Gespräche mit Präsident Susilo B. Yudhoyono. Einer der Gesprächspunkte war West-Papua, genauer gesagt, die Insel Biak. Seit langem hat Russland ein Auge auf diese Insel geworfen und verhandelt deswegen mit Indonesien – bisher meist hinter verschlossenen Türen. Doch inzwischen sind Einzelheiten bekannt geworden. Russland möchte den Frans-Kasiepo-Flugplatz in Biak nutzen, um seine Satelliten in ihre Umlaufbahn zu bringen. Es soll sich um ein sog. Air Launch Sytem (ALS) handeln. Dabei wird der Satellit mit seiner Trägerrakete mit Hilfe eines Transportflugzeugs in 11.000 m Höhe gestartet. Die Biaker fürchten sich vor dem, was sich über ihnen zusammenbraut. Sie haben Angst vor den Folgen. Niemand hat ihnen bisher erklärt, ob eine solche Abschussbasis für Menschen und Umwelt auch negative Folgen haben könnte – und wenn ja, welche. Muss die Landebahn verlängert werden? Müssen Dörfer umgesiedelt werden? Wie groß wird die zusätzliche Lärmbelästigung sein? Wie stark wird die Luft verschmutzt? Werden gesundheitsgefährdende Gase ausgestoßen? Das sind Fragen, die sie beunruhigen. An einen Aufschwung der Wirtschaft glauben sie ohnehin nicht. Eher an eine Verstärkung der indonesischen Militärpräsenz. Schließlich müssen die russischen Einrichtungen geschützt werden. „Noch nie hat sich ein Investor um die sozialen Belange der betroffenen Bevölkerung gekümmert!“ sagte Dorfchef (Mananuir) Saul Ronsumbre. „Wir wollen nicht, dass unsere Leute zu Opfern werden!“ In einer Erklärung vom 11.09.2007 lehnten 27 Adatführer von Biak, welche 396 Großfamilien vertreten, die indonesisch-russischen Pläne ab. Bupati Yusuf M. Maryen steht unter Druck. Im Auftrag Jakartas muss er dafür sorgen, dass die Pläne verwirklicht werden. Daher malt er eine rosige Zukunft. Die Menschen in Sor jedoch wünschen sich Elektrizität, bessere Schulen, eine gute Polyklinik, Telefon, funktionierende Wasserleitungen und eine geregelte Busverbindung in die Kreisstadt Biak.

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Über 1000 Grundschullehrer streiken – Korruption in der Schulverwaltung.

WPN 24. September 2007.
Am 27. August 2007 fand eine spontane Protestdemonstration hunderter Grundschullehrer vor den Regierungsgebäuden in Nabire/Papua statt. Da der verantwortliche Landrat (Bupati) A.P. Youw sich wieder einmal gerade in Jakarta befand, legten die Lehrer symbolisch die Schlüssel ihrer Schulen vor dem Landratsamt nieder. Einige Schulleiter waren gebeten worden, den Empfang von Geldern für die Renovierung ihrer Schulen zu bestätigen, die sie nie erhalten hatten. Es waren auch gefälschte Unterschriften von Schulleitern entdeckt worden, mit denen der Empfang von Geldern quittiert worden war. Aufgrund dieser Indizien vermuteten die Lehrer mit Recht die Unterschlagung von Geldern, die für die Schulen bestimmt waren. Bei ihrer Demonstration forderten die Lehrer Aufklärung. Doch statt einer Erklärung wurde ihnen mit Entlassung gedroht. Die Demonstration weitete sich zu einem Streik aus, an dem sich über 1000 Lehrer von ca. 200 Grundschulen beteiligten und der über zwei Wochen andauerte. 30.000 Schüler hatten zwangsweise Ferien. Die Lehrer entsandten inzwischen eine Delegation in die Provinzhauptstadt Jayapura. Hier haben übergeordnete Instanzen zugesagt, den Korruptionsfall zu untersuchen. Der Fall ist nur die Spitze eines Eisbergs. Vergleichbare Fälle von schwerster Korruption gibt es hundertfach, meistens werden sie nicht bekannt. Gerichte können gegen einen Landrat (Bupati) nur dann ermitteln, wenn der Präsident dazu die Erlaubnis erteilt. Das macht die Landräte fast unangreifbar. So hat es Jahre gedauert, bis der Bupati David Hubi aus Wamena wegen Korruption vor Gericht gestellt und zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt werden konnte. Es ist bedauerlich, dass viele für das Schulwesen bestimmte Gelder anderweitig verwendet werden – meistens für den Ausbau ineffektiver Bürokratien, oder sie fließen in die Privatschatullen hoher Beamter. So kann Papua seinen Bildungsrückstand nur schwer aufholen.

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UN-Beauftragter für Folter besucht Indonesien

WPN 12 Oktober 2007.
Der Sonderberichterstatter der UNO für Folter, Manfred Nowak, wird vom 10. bis 25. November 2007 Indonesien besuchen. Er wurde von der indonesischen Regierung eingeladen. Schon im Juni dieses Jahres besuchte die Sondergesandte des UN-Generalsekretärs, Hina Jilani, Indonesien. Sie konnte auch Papua besuchen. Manfred Nowak wurde am 1. Dezember 2004 von der damaligen Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen (VN) in das Amt des Sonderberichterstatters für Folter berufen. Davor war er Mitglied in der Arbeitsgruppe der UNO für gewaltsam entführte verschwundene Personen. Der Professor für Verfassungsrecht und Menschenrechte an der Universität Wien war UN-Beauftragter für verschwundene Personen im früheren Jugoslawien und Richter am internationalen Sondergerichtshof zu Bosnien-Herzegowina. Als Sonderberichterstatter gehört er zum System der UN-Menschenrechtsinstitutionen und ist unabhängig. Seine Berichte gingen früher der Menschenrechtskommission und gehen heute dem seit 2006 bestehenden Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf zu. Mit der Einladung an ihn zeigt Indonesien sich aufgeschlossen für Fragen der Menschenrechte. Immerhin ist Indonesien Mitglied im Menschenrechtsrat der VN, und die Anfrage zu einer Visite seitens der UNO in Sachen Folter bestand seit 1993. Man wird gespannt sein, ob Manfred Nowak auch West Papua besuchen und die dortigen Menschenrechtsorganisationen treffen kann. Nach dem Besuch von Hina Jilani wurden eine Anzahl ihrer Gesprächspartner in Papua von Unbekannten in anonymen Telefonanrufen mit dem Tode bedroht.

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Amnesty International sorgt sich um das Leben eines Papua-Priesters

WPN 17. Oktober 2007.
„Wir werden dich umbringen und deinen Leichnam in eine 700 m tiefe Schlucht werfen!“ Mit diesen Worten bedrohten Leutnant Usman und seine Soldaten von der berüchtigten Sondereinheit Kopassus den katholischen Priester Johanes (John) Djonga in dem kleinen Ort Waris an der Grenze zu Papua-Neuguinea. Der Priester hatte kritisch über die Aktivitäten der an der Grenze stationierten Militäreinheiten berichtet. Er hatte seinen Bericht an den Gouverneur von Papua sowie an den Militärkommandanten der Jayapura-Region geschickt. Daraufhin erhielt er Drohungen. Er sei ein Provokateur und hätte lokale und internationale NGOs falsch informiert. Nach den Bedrohungen wandte sich Johanes Djonga an die Polizei und bat um persönlichen Schutz. Die Polizei sagte jedoch, wenn das Militär ihn bedrohe, könne die Polizei ihn nicht schützen. Der regionale Militärkommandant von Jayapura ist Colonel Burhanuddin Siagian. Er war 1999 in Ost-Timor stationiert und hatte dort die berüchtigten Milizen aufgebaut, die für viele Morde an der Bevölkerung verantwortlich gemacht werden. Er sollte damals vor Gericht gestellt werden, doch dazu kam es nicht. Seine Ernennung zum Militärkommandanten von Jayapura war von vielen internationalen Protesten begleitet (siehe Menü Kampagnen auf dieser Website).

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Postkartenaktion Menschenrechte für Westpapua

WPN 18 Oktober 2007.
Das West-Papua-Netzwerk hat eine Postkartenaktion „Menschenrechte für Westpapua“ initiiert und bittet darum, dass sich möglichst viele Menschen daran beteiligen. Sie werden gebeten, eine vorgedruckte Postkarte zu frankieren und zu versenden. Die Postkarte ist an den indonesischen Präsidenten gerichtet und fordert ihn auf, dafür zu sorgen, dass die Menschenrechte in Westpapua beachtet und respektiert werden. Postkartenaktion Postkarte2 Wir wissen, dass die Lage in West-Papua hinsichtlich der Menschenrechte nach wie vor Besorgnis erregend ist. Vor drei Wochen erhielt Pfarrer Hermann Awom, der frühere stellvertretende Kirchenpräsident der dortigen evangelischen Kirche, eine anonyme Morddrohung über sein Telefon. Amnesty International hat in den letzten Wochen in verschiedenen Urgent Action (Dringenden Aktionen) auf die Gefährdung von drei evangelischen Pfarrern, einem katholischen Priester und einem Rechtsanwalt hingewiesen. Wir berichteten auf dieser Website von mehreren mysteriösen Todesfällen bzw. Morden. Pfarrer und Menschenrechtsaktivisten berichten, dass sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr ihr Haus verlassen. Die Postkarte zeigt das Bild eines gefolterten Studenten. Er gehörte zu einer Gruppe von etwa 100 Personen, die auf den bloßen Verdacht hin, sie hätten einen Polizeiposten überfallen, gefangen genommen und gefoltert wurden. Vier Studenten wurden damals zu Tode gefoltert bzw. bei der Festnahme erschossen. Ähnliche Fälle von Folter durch Sicherheitskräfte werden uns bis heute immer wieder berichtet. Postkarten sowie ein Informationsblatt, welches die Aktion erläutert, können bei der Koordinationsstelle des West-Papua-Netzwerks bestellt werden. Sie werden allen Bestellern kostenlos zugeschickt.

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