Eilaktion: Polizeibeamte foltern Pfarrer in Paniai, Papua und forderten ein Bestechungsgeld für seine Freilassung

Die Asian Human Rights Commission (AHRC) hat Informationen bezüglich der Folter von Pfr. Yunus Gobai, einem ehemaligen Kirchenführer der KINGMI Maranatha Nabire Kirche in Paniai, Papua erhalten, die am 2. März 2013 stattfand.

Der Pfarrer wurde festgenommen und von 5 Polizisten geschlagen, nachdem er vor der Polizeistation wahllos Verschiedenes gerufen hatte. Aufgrund der Folter erlitt er Verletzungen, aber die Polizei bot keine medizinische Versorgung an. Stattdessen forderte sie von der Familie des Pfarrers Bestechungsgeld für die Freilassung des Pfarrers.

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Kurzmeldungen

Am 6. März sprach Power Parkop, der Gouverneur des Hauptstadtdistrikts in Papua Neuguinea vor 3000 Menschen über die Situation in West Papua und erklärte die Untrechtmäßigkeit der Besetzung West Papuas durch Indonesien. Er begrüßte auch den im Vereinigten Königreich lebenden Aktivisten Benny Wenda während seines Besuchs in Papua Neuguinea. Parkop habe vor, zusammen mit PNG’s Premierminister Peter O´Neil, Indonesien zu besuchen, um eine Lösung für die Situation in West Papua zu diskutieren.

Der Traditionelle Papuarat (DAP) hat nun eine Bergbauvereinigung der Papua gegründet, der kritischer die Bergbauindustrie ins Visier nehmen soll und sich um Nachhaltigkeit beim Abbau bemühen soll. Die Papua haben bisher zu wenig selbst vom lukrativen Geschäft profitiert. Die neue Vereinigung soll dem entgegenwirken.

Am Dienstag dem 26. März haben Unbekannte auf einen Hubschrauber geschossen, der zum Transport von Missionaren bestimmt war und von einem Deutschen geflogen wurde während dieser von Mulia nach Wamena im Hochland unterwegs war. Es kam nur zu leichten Schäden am Hubschrauber aber zu keinen Verletzungen.

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Neues Projekt: Papua hinter Gittern – Papuans Behind Bars

Ende Februar 2013 waren mindestens 36 politische Gefangene in Papua Gefängnissen. Der Fall von Staatsverrat und Bomben in Timika begann und der Fall des indigenen Völkertags in Serui sowie der Bombenfall von Biak wurden fortgeführt.

Es gab keine Informationen zum Mentembu ‘TPN Camp’ Fall.

Anträge auf Bewährung wurden für Apotnalogolik Lokobal, Kimanus Wenda und Linus Hiluka eingereicht. Sie alle haben langjährige Strafen in Verbindung für den Überfall auf das Wamena Waffenlager 2003 bekommen. In Verbindung mit dem gleichen Fall wurden auch Anträge eingereicht die lebenslange Haft für Jefrai Murib und Numbungga Telenggen auf begrenzte Haftzeiträume herabzusetzen.

Auf ein Gnadengesuch, das 2010 für 6 politische Gefangene eingereicht wurde, die zur Zeit im Gefängnis von Wamena sind, hat die Regierung immer noch nicht geantwortet.

Das Projekt Papuans Behind Bars ist ein neues Projekt über politische Gefangene in West Papua. Ziel sind akkurate und transparente Informationen, die in englisch und indonesisch veröffentlicht werden, um so die Gefangenen zu unterstützen und eine breite Diskussion und Kampagne für Redefreiheit in West Papua zu fördern.

Papuans behind Bars ist ein Gemeinschaftsprojekt von zivilgesellschaftlichen Gruppen in Papua, die als die Civil Society Coalition to Uphold Law and Human Rights in Papua zusammenarbeiten. Es ist eine Grassroots-Initiative und repräsentiert eine breite Zusammenarbeit zwischen Anwälten, Menschenrechtsorganisationen, traditionellen Gruppen, Aktivisten, Journalisten und Individuen in West Papua und internationalen Unterstützerorganisationen.

Mehr Informationen auf englisch zu diesem Projekt finden Sie hier…

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Eilaktion: Zwei Teenager in Paniai, Papua wegen fabrizierter Vorwürfe festgenommen und für zwei Wochen inhaftiert

Die Asian Human Rights Commission (AHRC) erhielt Informationen bezüglich der Festnahme und Inhaftierung von zwei Teenagern in Paniai, Papua aufgrund von fabrizierten Vorwürfen.

Die Polizei nahm die zwei fest, nachdem sie in einer selbstgebundenen Tasche eine Patrone und andere Gegenstände gefunden hatte, die mit Unabhängigkeitsbewegungen in Verbindung gebracht werden. Diese Gegenstände stammten nicht von den Opfern, sondern wurden direkt vor Ankunft der Polizei von einem Fremden den Opfern zugesteckt.

Die Polizei gab der Presse gegenüber an, die zwei Teenager gehörten einer Pro-Unabhängigkeitsgruppe an, was von dem Führer dieser Gruppe allerdings verneint wurde.

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Eilaktion: Polizei- und Militärbeamte belästigen eine schwangere Frau und nehmen 6 Zivilisten in Paniai, Papua willkürlich fest

Die Asian Human Rights Commission (AHRC) hat Informationen zur Razzia, die durch gemeinsame Kräfte von Polizei und Militär in Paniai, Papua durchgeführt wurde, erhalten.

Die Razzia wurde durchgeführt, um Mitglieder von Pro-Unabhängigkeitsgruppen zu finden, aber die gemeinsamen Sicherheitskräfte nahmen 6 Zivilisten fest, die in keiner Weise mit dieser Gruppe in Zusammenhang stehen.

Vier Beamte dieser gemeinsamen Einsatzkräfte belästigten auch eine schwangere Frau während ihrer Razzia und haben ihr 18 Monate altes Baby körperlich angegriffen.

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Update zu Eilaktion: Beamter der für die Folter von 20 Gefangenen in Abepura verantwortlich ist wurde vom der Dienststelle entfernt, aber eine strafrechtliche Verfolgung steht noch aus

Die Asian Human Rights Commission (AHRC) hat aktuelle Informationen bezüglich des Folterfalls von 20 Gefangenen in der Abepura Strafvollzugsanstalt in Papua erhalten.

Nach dem Eingreifen mehrerer Menschenrechtsorganisationen in dem Fall, wurde der Leiter der Strafvollzugsanstalt, der für die Folter verantwortlich war, von seiner Dienststelle zu Beginn des Monats entfernt.

Bis heute wurde jedoch keine Information erhalten, laut denen ein strafrechtlicher Prozess gegen ihn begonnen hätte.

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7 Papua wegen angeblicher Verbindung zu politischen Aktivisten gefoltert

WPN 24.02.2013 – Am 15. Februar um 9.00 Uhr Vormittags wurden Daniel Gobay, Asel Kobak und Eneko Pahabol auf ihrem Weg von Depapre nach Doprena von 5 Polizeibeamten mit vorgehaltenen Waffen gestoppt. Die Opfer wurden dann gezwungen die verbleibenden 30 Meter bis zur Depapre Polizeistation auf ihren Bäuchen zu kriechen.

Ebenfalls am 15. Februar wurden Yosafat Satto, Salum Yaru, Matan Klembiap und Obed Bahabol um 10.00 Uhr von der Polizei in ihrem Auto gestoppt und zur Depapre Polizeistation gebracht. Von dort wurden am selben Vormittag alle 7 Festgenommenen zur Polizei nach Jayapura gebracht. In Jayapura wurden die 7 Opfer unter Folter zu Kontakten zu den Aktivisten Terianus Satto und Sebby Sambom befragt. Dabei wurden sie mit Knien getreten bis es zu Blutungen kam, mit Rattanstöcken geschlagen, mit Elektroschocks gefoltert, zum Ausziehen gezwungen und auf Kopf und Gesicht geschlagen. Blutungen im Gesicht und Hörstörungen waren die Folge. Die Opfer verneinten während der Folter angebliche Kontakte zu den Aktivisten.

Eneko, Obed, Arsel, Yosafat und Salim wurden am nächsten Tag entlassen. Daniel und Matan sind noch in Haft. Um die Haft zu rechtfertigen, wurde Daniel und Matan angeblicher unerlaubter Besitz von Stichwaffen laut Notstandserlass 12/1951 vorgeworfen. Enek Pahabol und Obed Pahabol gaben später eine Beschreibung der Ereignisse, die von der AHRC in einem Video veröffentlicht wurde. Das Video ist unter http://www.youtube.com/watch?v=eMI1HouWMv4 zu finden. (indonesisch mit englischen Untertiteln).

Weitergehende Informationen zu dem Fall und Briefvorlagen für die zugehörigen Eilaktionen, für die wir um Ihre Beteiligung bitten, finden Sie bei der Asiatischen Menschenrechtskommission und Amnesty International unter
http://www.humanrights.asia/news/urgent-appeals/AHRC-UAC-024-2013
http://www.humanrights.asia/news/press-releases/AHRC-PRL-005-2013
http://www.amnesty.org/en/library/asset/ASA21/005/2013/en/f7bc1ceb-4c0a-4ebd-a51a-5f2c45f985bb/asa210052013en.html

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20 Gefangene in Abepura gefoltert

WPN 23.02.2013 – Als am 21. Januar 2013 zwei neue Gefangene in das berüchtigte Gefängnis von Abepura gebracht wurden, begrüßten die anderen Gefangenen sie aus ihren Zellen mit den Zurufen “Willkommen im Prodeo Hotel” und “Willkommen in der Isolation”. Mehrere Gefängniswärter fühlten sich durch diese Bemerkungen so sehr gestört, dass sie die Insassen der Zellen 5, 2, und 3 nacheinander in Gruppen folterten.

Die 20 Gefangenen mussten auf dem Boden zum ca. 100 Meter entfernten Wachbüro kriechen. Dort wurden Sie mit einem dicken ca. 2m langen Stromkabel ausgepeitscht und geschlagen. Die Gefängnisbeamten, die an der Folter beteiligt waren hießen Bonifasius Manuputy, Yulianan Wanane, und Eli Asip Wamuar.

Nachdem die Opfer Verletzungen erlitten, wurden sie nicht im Krankenzimmer des Gefängnisses versorgt, sondern ohne medizinische Hilfe in die Zellen zurückgebracht.

Weitergehende Informationen zu dem Fall und Briefvorlagen für die zugehörigen Eilaktionen, für die wir um Ihre Beteiligung bitten, finden Sie bei der Asiatischen Menschenrechtskommission unter http://www.humanrights.asia/news/urgent-appeals/AHRC-UAC-025-2013

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8 TNI Soldaten bei Übergriffen umgekommen – 4 Zivilisten getötet

WPN 22.02.2013 – Am 21. Februar gerieten bei Puncak Jaya 7 indonesische Soldaten laut Angaben der Armee während einer Patrouille in einen Hinterhalt von Widerstandsgruppen und wurden getötet. Ein weiterer Soldat wurde bei einem Armeeposten in der Region getötet. Bei Schüssen auf einen Rettungshubschrauber kam es zu weiteren Verletzten.

Die OPM (Papua Freiheitsorganisation) bekannte sich später durch Goliath Tabuni zu dem Übergriff. Während des Schusswechsels, und in Maßnahmen danach, wurden 4 Zivilisten getötet.

Die Entscheidung Jakartas auf den Übergriff nicht mit der Stationierung weiterer Soldaten zu reagieren ist zu begrüßen. Dennoch kündigte Präsident Yudhoyono die Entsendung weiterer 100 Polizisten nach Papua an. KontraS, die Kommission für Verschwundene und Opfer von Gewalt in Jakarta macht für den Vorfall das Fehlen von Rechtsstaatlichkeit und Strafrecht in Papua verantwortlich und forderte Präsident Yudhoyona auf Papua selbst zu besuchen.

Mahfudz Siddiq, der Vorsitzende des indonesischen Parlamentsausschusses für Verteidigung und Auswärtige Angelegenheiten, erklärte, dass der Staat Opfer solcher Übergriffe werde, weil er keine umfassende Lösung für Papua anbietet.

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