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Alltag im Hochland Westpapuas (Foto: Carole Reckinger)

Militärangriff im Hochland – Berichte gehen von fünf toten Zivilisten aus

Das indonesische Militär soll am 1. Oktober 2018 Angriffe mit Hubschraubern im Landkreis Puncak Jaya im Hochland Westpapuas durchgeführt haben. Dabei wurden mehrere Ziele im Distrikt Tingginambut angegriffen. Die Luftangriffe wurden von Bodentruppen unterstützt. Örtliche Menschenrechtsaktivisten berichteten, dass die indonesische Armee Explosivgeschosse wie Granaten und Raketen verwendet haben sollen. Bei dem Angriff wurden Berichten zufolge mindestens fünf Zivilisten getötet, darunter eine schwangere Frau und mindestens zwei Minderjährige sowie zwei Mitglieder des bewaffneten Widerstands (TPN-OPM). Die Menschen in dem betroffenen Gebiet flohen in den umliegenden Dschungel, um Schutz vor den Streitkräften zu suchen. Menschenrechtsverteidiger vermuten, die tatsächliche Zahl der Todesopfer könnte höher sein. Es ist weiter unklar wie viele Opfer bei der Flucht in den Wald verletzt oder getötet wurden. 

Der Befehlshaber des XVII. Kommando Cenderawasih, Oberst Muhammad Aidi, bestätigte die Militäroperation in einer  Pressemitteilung. Eine Militärpatrouille habe ein Basislager des örtlichen TPN-Führers Goliath Tabuni entdeckt. Den Widerstandskämpfern sei es gelungen, das Lager zu verlassen und sich in den Dschungel zurückzuziehen. Laut Oberst Aidi beschlagnahmten seine Männer eine Schusswaffe, Munition, Mobiltelefone, eine Kamera, eine Morgensternflagge und verschiedene Dokumente.

Eine Mobilisierung zusätzlicher Militärtruppen des 1753 Alvita Nabire Regiments wurde am 30. September 2018 auch aus Enarotali (Landkreis Paniai)  gemeldet. Die Truppen sollen am 1. Oktober 2018 militärische Übungen durchgeführt haben. Menschenrechtsaktivisten vermuten, dass die Militäroperation in Puncak Jaya und die militärischen Übungen Teil eines groß angelegten Militäreinsatzes gegen die TPN-OPM im zentralen Hochland sein könnte und weitere Aktionen bevorstehen könnten.