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Gewalt in Westpapua hält an (Symbolbild, Quelle: eigenes Bild)

Soldaten wegen Mordes an zwei Papuas schuldig gesprochen

Ein Militärgericht in Nordsulawesi hat am Mittwoch, den 6. Juli 2022, zwei Soldaten der indonesischen Armee (TNI) zu Haftstrafen verurteilt, die zwei Papuas in Timika, Landkreis Mimika, Provinz Papua, getötet hatten. Die Angeklagten, Second Lt. Inf. Gabriel Bowie Wijaya und Chief Pvt. Sugi Harnoto, wurden zu sieben bzw. sechs Jahren Haft verurteilt und aus dem Militärdienst entlassen.

Der Direktor der Papuan Human Rights Advocates Association (PAHAM), Gustaf R. Kawer, begrüßte das Urteil. „Dies ist wichtig, da es eine Lehre für die Truppen in Papua sein kann, bei der Ausübung ihrer Pflichten vorsichtiger zu sein, den örtlichen Gepflogenheiten mehr Aufmerksamkeit zu schenken und immer einen Sinn für Menschlichkeit zu bewahren“, sagte Kawer am Montag, den 11. Juli 2022, dem Nachrichtenmagazin Jubi.

Kawer ist der Anwalt der Familien der beiden Opfer, Eden Bebari und Roni Wandik, die von den Soldaten erschossen wurden. „Wir hoffen, dass in Zukunft schwerwiegende Anschuldigungen wie diese durch den Menschenrechtsgerichtshof geklärt werden, damit auch die Vorgesetzten, die Befehle erteilen, und andere beteiligte Täter strafrechtlich verfolgt werden können, nicht nur die unteren Ränge“, sagte Kawer.

Kawer fügte hinzu, dass es nach verschiedenen Menschenrechtsverletzungen in Papua keine Entschädigung, Wiedergutmachung und Rehabilitation für die Familien der Opfer gegeben habe. „Der Staat muss dafür verantwortlich sein, dass die Rechte der Opfer und der Familien der Opfer von Menschenrechtsverletzungen erfüllt werden. Sie müssen weiterhin mit dem Trauma leben, obwohl das Gericht die Täter verurteilt hat“, sagte er.

Eden Bebari und Roni Wandik wurden am 13. April 2020 erschossen, als sie in dem Gebiet von PT Freeport Indonesia im Landkreis Mimika, Provinz Papua, fischten. Sie wurden von vier TNI-Soldaten, darunter Gabriel und Sugi, erschossen, die dem regionalen Militärkommando XIII/Merdeka angehörten, das in Papua stationiert war. Das Gerichtsverfahren gegen die zwei weiteren Verdächtigen, Bahari Muhrim und Vicente de Oliveira, ist noch anhängig. Sie sollen in einem separaten Verfahren verurteilt werden. Der aktuelle Stand des Strafverfolgungsverfahrens gegen sie ist nicht klar.