Nachdem es bereits in den letzten Monaten tödliche Angriffe von TPNPB-Mitgliedern auf Zivilisten gab, kam es Ende September erneut zu einem tödlichen Angriff.
Am 29. September sollen bewaffnete Unabhängigkeitskämpfer der TPNPB 14 Straßenbauarbeiter*innen in der Provinz Papua Barat angegriffen haben, die mit dem Bau der Trans-Bintuni-Maybrat Straße beauftragt waren. Der Sprecher der Polizei in Papua Barat gab an, dass neun Arbeiter*innen sich selbst retten konnten. Sechs flohen zum Militärposten, drei weitere flüchteten über den nahe gelegenen Fluss.
Vier Personen wurden bei dem Angriff getötet: drei Männer (20, 25 und 55 Jahre alt) und eine 28-jährige Frau. Eine weitere Frau galt Anfang Oktober weiterhin als vermisst.
Bei dem Angriff wurden zudem zwei Bagger und drei Lastwagen zerstört und zum Teil in Brand gesetzt. Auch zwei der Todesopfer wiesen Brandverletzungen auf.
Berichten zufolge bekannte sich die TPNPB zu dem Angriff. In einem Statement gab die TPNPB an, die Bauarbeiter seien Angehöriges des indonesischen Geheimdienstes gewesen und deshalb angegriffen worden. Zudem sprach sich die TPNPB gegen jede Form des wirtschaftlichen Ausbaus in Westpapua aus, der nicht durch sie selbst durchgeführt werde.
Inzwischen hat die Nationale Menschenrechtskommission Komnas HAM die Vorwürfe der TPNPB untersucht, dass die Arbeiter scharfe Waffen getragen haben sollen und konnte dies nicht bestätigen.
Nachdem bereits ein Angriff der TPNPB auf einen Militärposten in Kisor im September 2021 zu einer Vielzahl an Binnenflüchtlingen in der Region geführt hat, die vor Angst vor der militärischen Gegenreaktion ihre Dörfer verlassen hatten, ist die Sorge groß, dass auch dieser Fall wieder zu mehr Flüchtlingsbewegungen führt.