WPN 24. September 2007.
Am 27. August 2007 fand eine spontane Protestdemonstration hunderter Grundschullehrer vor den Regierungsgebäuden in Nabire/Papua statt. Da der verantwortliche Landrat (Bupati) A.P. Youw sich wieder einmal gerade in Jakarta befand, legten die Lehrer symbolisch die Schlüssel ihrer Schulen vor dem Landratsamt nieder. Einige Schulleiter waren gebeten worden, den Empfang von Geldern für die Renovierung ihrer Schulen zu bestätigen, die sie nie erhalten hatten. Es waren auch gefälschte Unterschriften von Schulleitern entdeckt worden, mit denen der Empfang von Geldern quittiert worden war. Aufgrund dieser Indizien vermuteten die Lehrer mit Recht die Unterschlagung von Geldern, die für die Schulen bestimmt waren. Bei ihrer Demonstration forderten die Lehrer Aufklärung. Doch statt einer Erklärung wurde ihnen mit Entlassung gedroht. Die Demonstration weitete sich zu einem Streik aus, an dem sich über 1000 Lehrer von ca. 200 Grundschulen beteiligten und der über zwei Wochen andauerte. 30.000 Schüler hatten zwangsweise Ferien. Die Lehrer entsandten inzwischen eine Delegation in die Provinzhauptstadt Jayapura. Hier haben übergeordnete Instanzen zugesagt, den Korruptionsfall zu untersuchen. Der Fall ist nur die Spitze eines Eisbergs. Vergleichbare Fälle von schwerster Korruption gibt es hundertfach, meistens werden sie nicht bekannt. Gerichte können gegen einen Landrat (Bupati) nur dann ermitteln, wenn der Präsident dazu die Erlaubnis erteilt. Das macht die Landräte fast unangreifbar. So hat es Jahre gedauert, bis der Bupati David Hubi aus Wamena wegen Korruption vor Gericht gestellt und zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt werden konnte. Es ist bedauerlich, dass viele für das Schulwesen bestimmte Gelder anderweitig verwendet werden – meistens für den Ausbau ineffektiver Bürokratien, oder sie fließen in die Privatschatullen hoher Beamter. So kann Papua seinen Bildungsrückstand nur schwer aufholen.
WPN 24. September 2007.
Am 27. August 2007 fand eine spontane Protestdemonstration hunderter Grundschullehrer vor den Regierungsgebäuden in Nabire/Papua statt. Da der verantwortliche Landrat (Bupati) A.P. Youw sich wieder einmal gerade in Jakarta befand, legten die Lehrer symbolisch die Schlüssel ihrer Schulen vor dem Landratsamt nieder. Einige Schulleiter waren gebeten worden, den Empfang von Geldern für die Renovierung ihrer Schulen zu bestätigen, die sie nie erhalten hatten. Es waren auch gefälschte Unterschriften von Schulleitern entdeckt worden, mit denen der Empfang von Geldern quittiert worden war. Aufgrund dieser Indizien vermuteten die Lehrer mit Recht die Unterschlagung von Geldern, die für die Schulen bestimmt waren. Bei ihrer Demonstration forderten die Lehrer Aufklärung. Doch statt einer Erklärung wurde ihnen mit Entlassung gedroht. Die Demonstration weitete sich zu einem Streik aus, an dem sich über 1000 Lehrer von ca. 200 Grundschulen beteiligten und der über zwei Wochen andauerte. 30.000 Schüler hatten zwangsweise Ferien. Die Lehrer entsandten inzwischen eine Delegation in die Provinzhauptstadt Jayapura. Hier haben übergeordnete Instanzen zugesagt, den Korruptionsfall zu untersuchen. Der Fall ist nur die Spitze eines Eisbergs. Vergleichbare Fälle von schwerster Korruption gibt es hundertfach, meistens werden sie nicht bekannt. Gerichte können gegen einen Landrat (Bupati) nur dann ermitteln, wenn der Präsident dazu die Erlaubnis erteilt. Das macht die Landräte fast unangreifbar. So hat es Jahre gedauert, bis der Bupati David Hubi aus Wamena wegen Korruption vor Gericht gestellt und zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt werden konnte. Es ist bedauerlich, dass viele für das Schulwesen bestimmte Gelder anderweitig verwendet werden – meistens für den Ausbau ineffektiver Bürokratien, oder sie fließen in die Privatschatullen hoher Beamter. So kann Papua seinen Bildungsrückstand nur schwer aufholen.