Zusammenfassung des Artikels „Trouble in the East?“ von Edward Aspinall
Die führenden Meinungsforschungsinstitute sind sich einig, obwohl das amtliche Endergebnis erst am 22. Juli bekanntgegeben wird: Joko „Jokowi“ Widodo hat die Präsidentschaftswahl vom 9. Juli 2014 knapp aber eindeutig mit ca. 53% der Stimmen gewonnen. Es gab jedoch Spekulationen über Versuche des Prabowo Lagers, doch noch die Wahl an sich zu reißen, nachdem Prabowo sich auch zum Sieger erklärt hatte. Einige Tage nach der Wahl reiste dessen schwerreiche Bruder und Finanzier der Gerindra Partei, Hashim Djojohadikusumo, nach Papua. Offiziell war das Ziel seines Besuchs die „Überprüfung der Auszählung“.
Obwohl es keine eindeutigen Hinweise auf Wahlmanipulation gibt, beunruhigte der Besuch Jokowi-Unterstützer. Wenn der zweitwichtigste Mann in Prabowos Gerindra-Partei sich nur die Ergebnisse ansehen wollte, warum reist er dann ausgerechnet nach Papua, wo Umfragen eine große Mehrheit für Joko Widodo prognostiziert hatten?
Ein Grund könnte sein, dass die Provinzen Papua und West Papua Orte sind, wo man am ehesten Stimmen kaufen könnte – nicht nur, weil beide Gouverneure, Lukas Enembe und Abraham Atururi, Prabowo unterstützen.
Die schwache Infrastruktur, die bekanntermaßen bestechlichen örtlichen Wahlbehörden und das Noken-Wahlsystem führen dazu, dass vor allem im Hochland Papuas die Durchführung fairer Wahlen schwierig ist. Durch die Abgelegenheit vieler Wahlbezirke geht die Auswertung der Stimmzettel sehr langsam voran.
Nach der Auszählung der Stimmen werden die Ergebnisse auf sogenannte C1 Formulare festgehalten und an die Wahlkommission weitergeleitet. Diese scannt die Formulare und lädt sie auf ihrer Webseite hoch. Am 17. Juli waren bei fast allen Provinzen 100% der C1 Formulare hochgeladen. Von der Provinz West Papua waren jedoch erst 73% und von der Provinz Papua nur knapp 30% der Ergebnisse der 9.113 Wahllokale vollständig ausgewertet.
Experten vermuten, dass Prabowo und seine Anhänger einiges versuchen und investieren werden, um Stimmen zu ergattern. Bei einem Vorsprung Widodos von ca. 5% (bei einer Wahlbeteiligung von geschätzten 71% sind das mehr als 6 Millionen Stimmen) ist eine Entscheidung der Wahl zugunsten Prabowos jedoch unwahrscheinlich.
Edward Aspinalls Artikel auf der Website von New Mandala lesen (englisch)
Zusammenfassung des Artikels „Trouble in the East?“ von Edward Aspinall
Die führenden Meinungsforschungsinstitute sind sich einig, obwohl das amtliche Endergebnis erst am 22. Juli bekanntgegeben wird: Joko „Jokowi“ Widodo hat die Präsidentschaftswahl vom 9. Juli 2014 knapp aber eindeutig mit ca. 53% der Stimmen gewonnen. Es gab jedoch Spekulationen über Versuche des Prabowo Lagers, doch noch die Wahl an sich zu reißen, nachdem Prabowo sich auch zum Sieger erklärt hatte. Einige Tage nach der Wahl reiste dessen schwerreiche Bruder und Finanzier der Gerindra Partei, Hashim Djojohadikusumo, nach Papua. Offiziell war das Ziel seines Besuchs die „Überprüfung der Auszählung“.
Obwohl es keine eindeutigen Hinweise auf Wahlmanipulation gibt, beunruhigte der Besuch Jokowi-Unterstützer. Wenn der zweitwichtigste Mann in Prabowos Gerindra-Partei sich nur die Ergebnisse ansehen wollte, warum reist er dann ausgerechnet nach Papua, wo Umfragen eine große Mehrheit für Joko Widodo prognostiziert hatten?
Ein Grund könnte sein, dass die Provinzen Papua und West Papua Orte sind, wo man am ehesten Stimmen kaufen könnte – nicht nur, weil beide Gouverneure, Lukas Enembe und Abraham Atururi, Prabowo unterstützen.
Die schwache Infrastruktur, die bekanntermaßen bestechlichen örtlichen Wahlbehörden und das Noken-Wahlsystem führen dazu, dass vor allem im Hochland Papuas die Durchführung fairer Wahlen schwierig ist. Durch die Abgelegenheit vieler Wahlbezirke geht die Auswertung der Stimmzettel sehr langsam voran.
Nach der Auszählung der Stimmen werden die Ergebnisse auf sogenannte C1 Formulare festgehalten und an die Wahlkommission weitergeleitet. Diese scannt die Formulare und lädt sie auf ihrer Webseite hoch. Am 17. Juli waren bei fast allen Provinzen 100% der C1 Formulare hochgeladen. Von der Provinz West Papua waren jedoch erst 73% und von der Provinz Papua nur knapp 30% der Ergebnisse der 9.113 Wahllokale vollständig ausgewertet.
Experten vermuten, dass Prabowo und seine Anhänger einiges versuchen und investieren werden, um Stimmen zu ergattern. Bei einem Vorsprung Widodos von ca. 5% (bei einer Wahlbeteiligung von geschätzten 71% sind das mehr als 6 Millionen Stimmen) ist eine Entscheidung der Wahl zugunsten Prabowos jedoch unwahrscheinlich.
Edward Aspinalls Artikel auf der Website von New Mandala lesen (englisch)