Am 15. März 2022 hat der Kirchenrat von Westpapua einen neuen moralischen Aufruf veröffentlicht und auf den anhaltenden bewaffneten Konflikt in Westpapua und auf die Menschenrechtsverletzungen gegen indigene Papuas hingewiesen.
In ihrem Aufruf teilen die Kirchenvertreter ihre Sorge mit, dass die Erweiterung Westpapuas um vier neue Provinzen die Papuas nur noch weiter ausgrenzen und an den Rand drängen werde. Weitere Probleme seien die Kontrolle der Zentralregierung in Westpapua über Transport, Logistik und Infrastruktur, die Kontrolle über die natürlichen Ressourcen, die Kontrolle über den Ausbau der Sicherheitsstruktur in Westpapua, die Kontrolle über Demographie (anhaltende Umsiedlungen nach Westpapua aus anderen Teilen Indonesiens) und die Kontrolle über Daten und Informationen.
Insbesondere die hohe Anzahl von Stationierungen von Militär und Polizei (seit 2019 über 10.000 pro Jahr) tragen zu dem bewaffneten Konflikt bei, der mehr als 60.000 Papuas zu der Flucht im eigenen Land gezwungen hat.
Der Kirchenrat von Westpapua begrüßt die Anfrage der UN zu der Situation der Menschenrechte in Westpapua und das Schreiben dreier UN-Sonderberichterstatter*innen und kritisiert gleichzeitig die Reaktion Indonesiens auf diese Anfrage.
Weiter spricht sich der Kirchenrat von Westpapua gegen die Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidiger*innen aus, fordert ein Ende der Pläne für die vier neuen Provinzen, fordert eine Umsetzung des Rechts auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit und spricht sich für einen Dialog der ULMWP mit der Regierung in Jakarta aus, um den Konflikt friedlich zu lösen.
Hier gibt es den Originalbericht (englisch):