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Bürgerliche und politische Rechte wie das Recht auf Versammlungsfreiheit werden nicht immer geschützt in Westpapua (Foto: Twitter/X, Veronica Koman)

Mehrere Proteste in Westpapua gegen neue Provinzen – Polizei löst Demonstrationen zum Teil gewaltsam auf

In den vergangenen zwei Tagen (10./11. Mai 2022) kam es zu mehreren Protesten und Demonstrationen in Westpapua, die sich gegen die Pläne der Zentralregierung richteten, die Provinz Papua aufzuteilen. Zudem forderten die Papuas wiederholt ein Referendum über den politischen Status Westpapuas. Nach Informationen, die unter anderem Amnesty International von Demonstranten und lokalen Journalisten erhalten hat, war die Auflösung der Proteste von exzessiver Gewaltanwendung durch die Polizei geprägt.

Insbesondere in den sozialen Medien wurden Berichte, Videos und Fotos der Proteste und vom Vorgehen der Polizei geteilt. Die im Exil lebende indonesische Menschenrechtsaktivistin Veronica Koman teilte auf ihrem Twitter Account mehrere Beiträge zu den Vorfällen.

Insgesamt berichten Koman und andere Quellen über folgende Proteste und Geschehnisse:

  • Wamena (10.5.2022):
    • Tausende gingen auf die Straße, um Jakartas Plan zur Schaffung neuer Provinzen abzulehnen und ein Referendum zu fordern (siehe Foto und Video)
  • Kaimana (10.5.22):
    • Hunderte demonstrierten gegen die Aufteilung der Provinz Papua in neue Provinzen (siehe Video)
  • Yahukimo (10.5.22):
    • Proteste „Gegen neue Provinzen“ & „Gegen Sonderautonomie“ (siehe Video)
  • Paniai (11.5.22):
    • Polizisten und Militärangehörige versperren Demonstranten den Weg (siehe Fotos)

Auch außerhalb Westpapuas gab es mehrere Demonstrationen und Solidaritätsbekundungen. So berichtet Veronica Koman auch von zwölf Demonstranten, die in Timor-Leste festgenommen wurden, als sie ihre Solidarität mit den Papuas bekundeten, auf Bali kam es ebenfalls zu kleineren Auseinandersetzungen. In Makassar auf Sulawesi wurden mehrere papuanische Studierende von einer Milizgruppe körperlich angegriffen, während die Polizei zusah. Sie wurden auch mit rassistischen Begriffen wie „Terroristen“ und „Affen“ beschimpft, so Koman auf ihrem Twitter Account. Dazu teilt sie ein Video von LBH Makassar.