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Landkreise in Westpapua mit höchsten Abholzungsraten

Der Leiter der Waldkampagne von Greenpeace Indonesien, Kiki Taufik, sagte, dass es in Westpapua zehn Landkreise mit der höchsten Abholzungsrate zwischen 2001 und 2020 gibt. Die Abholzung ist auf die übermäßige Vergabe von Lizenzen für landbasierte Rohstoffindustrien zurückzuführen, die die Rechte der indigenen Papuas bedrohen.

Dies erklärte Taufik in einer Online-Diskussion über den Forschungsbericht „The Curse of Natural Resources in the Land of Papua“, die von Greenpeace in Zusammenarbeit mit dem Institute for Development of Economics and Finance (IDEF) im Dezember organisiert wurde. Kiki sagte, dass Westpapua in den letzten zwei Jahrzehnten die Region mit der höchsten Entwaldungsrate in Indonesien war.

Untersuchungen von Greenpeace und IDEF zeigen, dass mindestens 417.800 ha Naturwald in zehn Landkreisen Westpapuas verloren gegangen sind. Von den zehn Landkreisen liegt die Hälfte in der Provinz Papua (seit Sommer 2022 in die Provinzen Papua, Hochland-Papua, Süd-Papua und Zentral-Papua aufgeteilt), wo der Verlust an Naturwald 292.100 ha erreicht. Es handelt sich um die fünf Landkreise Merauke (92.200 ha), Boven Digoel (69.800 ha), Mappi (30.200 ha), Nabire (36.000 ha), Keerom (29.900 ha) und Mimika (34.000 ha).

Auch in der Provinz Papua-Barat (seit November 2022 in die Provinz Papua Barat und die Provinz Südwest-Papua aufgeteilt) kam es zu einer starken Abholzung, wobei 125.700 ha Naturwald verloren gingen. Die fünf Landkreise sind Fakfak (36.100 ha), Teluk Bintuni (31.700 ha), Manokwari (28.700 ha) und Sorong (29.200 ha).

Landgebundene Rohstoffindustrien wie Bergbau, industrielle Plantagenwälder (HTI), Waldkonzessionsrechte (HPH) und Ölpalmenplantagen sind in Westpapua weit verbreitet und führen zur Entwaldung. Auch die Bildung neuer autonomer Regionen (DOB) wie die insgesamt vier neuen Provinzen kann die Abholzung beschleunigen.

Rosita Tecuari, die Vorsitzende der Namblong Tribal Women’s Organization im Landkreis Jayapura, sagte, dass die Rechte der indigenen Papuas durch die genehmigungsbasierte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen an den Rand gedrängt wurden. „Wir haben aus erster Hand erfahren, wie unsere Wälder von dem Unternehmen gewaltsam enteignet wurden, während wir, die wir das traditionelle Land besitzen, keinerlei Unterstützung erhalten“, sagte sie. Tecuari sagte, dass sie und die indigene Bevölkerung im Grime Nawa Tal derzeit gegen das Palmölunternehmen PT Permata Nusa Mandiri kämpfen. Laut Tecuari hat das Unternehmen bis zu hundert Hektar Land, das der indigenen Gemeinschaft gehört, ohne Genehmigung gerodet. Tecuari sagte, die Präsenz des Unternehmens habe keine positiven Auswirkungen auf die indigene Gemeinschaft. Stattdessen zerstören die Aktivitäten des Unternehmens die Natur und das Land, das die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung darstellt.

„Der Wald ist für uns ein Ort, an dem wir Nahrung finden. Wir holen Gemüse und Beilagen aus dem Wald, nicht aus der Stadt oder aus Geschäften“, sagte sie.