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Kirchenrat von Westpapua fordert ein Ende des bewaffneten Konflikts

Der Kirchenrat von Westpapua forderte am Mittwoch, den 8. Dezember 2021, zum wiederholten Mal Präsident Joko „Jokowi“ Widodo auf, sein Versprechen zu erfüllen, ein friedliches Papua zu ermöglichen.

Der Kirchenrat berichtete, dass der bewaffnete Konflikt zwischen dem indonesischen Militär (TNI) und der Polizei und der Nationalen Befreiungsarmee Westpapuas (TPNPB) zu einer humanitären Krise in sechs Regionen geführt habe: Yahukimo, Bintang Mountains, Intan Jaya, Maybrat, Nduga und Puncak.

„Wir haben Berichte aus unserer Gemeinde erhalten, dass mindestens 60.000 Menschen in verschiedene Gebiete geflohen sind, darunter auch nach Papua-Neuguinea“, sagte der Vorsitzende des Papua-Kirchenrates, Rev. Benny Giay, am Mittwoch in einer schriftlichen Erklärung.

Weiter erklärte er, der bewaffnete Konflikt habe sowohl der Zivilbevölkerung, der TNI und der Polizei als auch der TPNPB Opfer abverlangt. Die Zentralregierung habe jedoch weiterhin Truppen in Westpapua stationiert, ohne jemals den Status Papuas als militärisches Operationsgebiet zu deklarieren. „Die Regierung unter Präsident Joko Widodo ist verpflichtet, den Status von Papua mitzuteilen, ob es ein militärisches Operationsgebiet ist oder nicht. Die Regierung muss dies der Öffentlichkeit erklären“, sagte der Kirchenrat.

Der Rat hob auch die Erklärung des TNI-Kommandeurs, General Andika Perkasa, über die Notwendigkeit eines neuen Militärkommandos in Papua hervor, die seinem Versprechen widerspreche, den Papua-Konflikt auf friedliche Weise zu lösen.

Der Rat kritisierte außerdem den Minister für politische, rechtliche und sicherheitspolitische Angelegenheiten Mahfud MD und den Innenminister Tito Karnavian, die die Erweiterung der Provinz Papua planten. Der Rat ist der Ansicht, dass die Erweiterung den Konflikt im Land Papua verschärfen und die indigenen Papuas zu Opfern machen werde.

Der Kirchenrat von Westpapua übermittelte acht Forderungen:

Erstens wird die indonesische Regierung dazu aufgefordert, dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zu erlauben, nach Westpapua zu reisen und eine unabhängige Untersuchung des anhaltenden Konflikts in Papua durchzuführen.

Zweitens wird Jokowi aufgefordert, einen Dialog mit der Pro-Referendumsgruppe United Liberations Movement for West Papua (ULMWP) aufzunehmen, wie er es der Öffentlichkeit am 30. September 2019 in Jakarta versprochen hatte.

Drittens, die Aufforderung an die Regierung, die Militäroperationen einzustellen, indem sie keine Truppen mehr entsendet und keine militärische Infrastruktur in Papua aufbaut.

Viertens, die Aufforderung an die Regierung, alle Pläne für die Erweiterung von Provinzen, Städten und Regionen in Papua zu stoppen.

Fünftens wird die Regierung dazu aufgefordert, die Diskriminierung der Papuas zu beenden und Inhaftierte freizulassen, die wegen ihrer friedlichen politischen Aktivitäten kriminalisiert wurden, darunter Victor Yeimo, Malvin Yobe, Fernando Waine, Zode Hilapok, Defio Tekege, Maksimus Simon Petrus You, Lius Kitok Urupmabin, Yosep Ernesto Matuan und Ambros Fransiskus Elopere.

Sechstens bittet der Kirchenrat von Westpapua um die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft bei der Lösung des lang anhaltenden Konflikts und der Menschenrechtsverletzungen in Westpapua.

Siebtens fordert der Kirchenrat Westpapuas eine unabhängige Untersuchung des blutigen Vorfalls in Paniai, der sich am 8. Dezember 2014 in der Region Paniai in Papua ereignet hat, durch den UN-Menschenrechtsrat.

Achtens: Der Kirchenrat von Papua drückt seine Wertschätzung, seinen Respekt und seine Dankbarkeit gegenüber kulturellen Führern, Kirchenführern, Medien, Staatsführern, Gemeinschaften und Wissenschaftlern in den melanesischen Ländern, der pazifischen Region und allen an der internationalen Solidarität für das Volk von Papua beteiligten Parteien aus.