Pressemitteilung über Sicherheitseinsatz in Nduga – fünf Zivilisten erleiden Schussverletzungen

Das „Advocacy-Netzwerk für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit im Zentralen Hochland von Papua“ (JAPH-HAM) zusammen mit der „Kommission für Verschwundene und Opfer von Gewalt“ (KONTRAS) veröffentlichte am 20. Dezember 2017 eine Pressemitteilung zu Sicherheitseinsätzen, welche zwischen 12. und 15. Dezember 2017 in der Umgebung des Flughafens Daragma im Distrikt Mugi des Landkreises Nduga stattgefunden haben soll. Die Pressemitteilung von JAPH-HAM und KONTRAS stützen sich auf glaubwürdige Informationen von Zeugen. Die Einsätze sollen in engem Zusammenhang mit gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Befreiungsarmee Papuas (TPN) und dem indonesischen Militär (TNI) am selben Tag gestanden haben. Bei den Gefechten kam ein Bauarbeiter ums leben. Ein indonesischer Soldat erlitt schwere Schussverletzungen.

In der Pressemitteilung heißt es, dass die Sicherheitskräfte Zivilflugzeuge benutzt haben sollen, um aus der Luft auf umliegende Häuser und Menschen zu schießen. Bei dem Einsatz sollen Sicherheitskräfte vier indigene Papua gefoltert und zwei Häuser niedergebrannt haben. Fünf Zivilisten erlitten Schussverletzungen. Laut JAPH-HAM und KONTRAS waren drei der neun Opfer Minderjährige. Nach dem Einsatz überwachten Sicherheitskräfte die Zugangsstraße nach Nduga. Die Straße durfte nur gegen Vorlage eines Genehmigungsschreiben (‚Surat Jalan‘) von der Polizei passiert werden.

Die Menschenrechtsorganisationen forderten die Polizei und das Militärs dazu auf, die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung sofort einzustellen und die Sicherheit und medizinische Behandlung aller Opfer zu gewährleisten. Darüber hinaus soll die lokale Regierung und die Sicherheitskräfte den Zutritt zum Landkreis Nduga für Journalisten und Menschenrechtsverteidiger freigeben, um vor Ort Informationen über den Vorfall sammeln zu können.