Offizielles Ziel: gerechte Entwicklung in Westpapua – Provinz Papua Barat wird auch aufgeteilt

Am 17. November 2022 hat das indonesische Parlament einem weiteren Gesetzesentwurf zugestimmt, der auch die Provinz Papua Barat in zukünftig zwei Provinzen aufteilen soll. Das Gesetz über die neu zu schaffende Provinz Südwest-Papua soll nun schnellstmöglich umgesetzt werden.

Die „Expansion“, so die Politiker in Jakarta, ziele darauf ab, die gerechte Verteilung der Entwicklung zu beschleunigen, die Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen anzutreiben, das Wohlergehen anzukurbeln und die Würde der Gemeinschaft zu erhöhen.

Mit dieser Begründung wurden auch schon die drei neuen Provinzen Süd-Papua, Hochland-Papua und Zentral-Papua aus der vorherigen Provinz Papua im Sommer 2022 neu aufgeteilt. Der Innenminister Tito Karnavian weihte diese drei neuen Provinzen am 11. November ein. Gleichzeitig wurden drei amtierende Gouverneure ernannt, nämlich Herr Apolo Safanpo für Süd-Papua, Frau Rebekah Haluk für Zentral-Papua und Herr Nikolaus Kondomo für Hochland-Papua.

Obwohl das offizielle Ziel der Aufteilung in nun bald sechs Provinzen in Westpapua die gerechte Entwicklung in den Provinzen beschleunigen soll, kommt eine aktuelle Studie zu dem Ergebnis, dass die derzeit noch fünf Provinzen Westpapuas (Provinz Papua Barat, Provinz Papua, Provinz Süd-Papua, Provinz Zentral-Papua, Provinz Hochland-Papua) weiterhin die ärmsten Provinzen Indonesiens sind.

Während die durchschnittliche Quote der Menschen, die in Indonesien unter Armut leiden, bei 9,54% liege, werde dieser Wert in den Provinzen Westpapuas deutlich überschritten, so Dr. Agus Sumule von der University of Papua in Manokwari: Provinz Süd-Papua (20,24 %), Provinz Papua Barat (21,84 %), Provinz Papua (26,86 %), Provinz Zentral-Papua (32,25 %) und Provinz Hochland-Papua (35,46 %).

In seinen Kommentaren erklärte Dr. Sumule: „Ich präsentiere die Armutszahlen absichtlich wie oben, um die Parteien daran zu erinnern, dass neue Provinzen kein Allheilmittel für alle Krankheiten sind. Der Beweis ist, dass die Provinz Zentral-Papua und die Provinz Hochland-Papua viel ärmer geworden sind, nachdem sie neue autonome Regionen geworden sind.“ Laut Sumule sei darüber hinaus, die Aufteilung in neue Provinzen „der effektivste Weg, um Menschen große und freie Türen zum Betreten des Landes Papua zu öffnen“. Das Ergebnis, so Sumule: „Indigene Papuas werden erneut eine sehr deutliche Marginalisierung erfahren, weil es keine „Migrationspolitik“ gibt, die indigene Völker schützt. Sie werden weiter verlieren, auch zahlenmäßig durch Migranten“.

Er fügte zudem hinzu, dass es bis jetzt noch keine wissenschaftliche Grundlage oder wissenschaftliche Studie gäbe, die eine gerechte Entwicklung mit der Aufteilung in weitere Provinzen in einen kausalen Zusammenhang setze. „Wir haben oft gesehen, dass die Entwicklung gescheitert ist, aber wir haben keine Studien durchgeführt“, sagte er.