1. Mai endet mit Toten

Anlässlich des 50. Jahrestages der Übergabe West Papuas an Indonesien und deren Übernahme der Verwaltung und Kontrolle in West Papua, fanden mehrere Demonstrationen vor Ort statt.

Die Übernahme war 1963 durch Gewalt begleitet und in den folgenden 50 Jahren indonesischer Herrschaft in Papua kam es zu massiven Menschenrechtsverletzungen und Massentötungen.

Einschränkung der Rede- und Meinungsfreiheit, außergerichtliche Tötungen, Gewalt gegen Zivilisten und die Verfolgung von politischen Aktivisten halten bis heute an.

Auf diese Situation und die eigene politische Geschichte, die den Papua 1963 aus den Händen genommen wurde, wollten die Demonstranten aufmerksam machen.

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Amnesty International veröffentlicht neuen Jahresbericht

Im neuen Jahresbericht zur Menschenrechtssituation in Indonesien wird an vier Beispielfällen aus Papua gezeigt, wie Sicherheitskräfte mit Gewalt und unter Straflosigkeit gegen die indigene Bevölkerung vorgehen.

Der Kurzbericht führt politische Festnahmen in Papua als Verletzung von Meinungs- und Ausdrucksfreiheit an. “Sicherheitskräften wurden wiederholt Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter Folter und Misshandlungen sowie exzessive Anwendung von Gewalt und Feuerwaffen. Mindestens 76 politische Häftlinge bleiben hinter Gittern.

Einschüchterungen und Angriffe gegen religiöse Minderheiten kamen häufig vor.

Diskriminierende Gesetze, politische Richtlinien und Praktiken haben Frauen und Mädchen die Ausübung ihrer Rechte verwehrt, insbesondere sexuelle und reproduktive Rechte.

Keine Fortschritte wurden dabei gemacht Täter von vergangenen Menschenrechtsverletzungen zur Verantwortung zu ziehen. Es wurden keine Hinrichtungen berichtet.”

Laden Sie den Amnesty International Bericht auf englisch herunter

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West Papuas Aufnahmeantrag in die Melanesian Spearhead Group

Diskussionen zur Aufnahme West Papuas in der Melanesian Spearhead Group (MSG) gehen weiter. Das melanesische Länderforum hatte in dieser Woche in Neu Kaledonien getagt und den Antrag für die Aufnahme West Papuas entgegengenommen, ihm aber bisher nicht zugestimmt. Die MSG, bestehend aus Papua Neuguinea, Fiji, den Solomon Inseln, Vanuatu und Neu Kaledonien diskutieren seit längerem den Antrag der Nationalen Coalition für die Befreiung West Papuas (WPNCL).

Die WPCNL wird in Vanuatu durch ein Sekretariat unter der Leitung von John Otto Ondowame und Rex Rumakiek repräsentiert. Indonesien hat Beobachterstatus in der MSG. Die MSG hat es sich zum Ziel gesetzt, melanesische Volksgruppen bei ihren Unabhängigkeitsbemühungen zu unterstützen.

In der Abschlusserklärung der MSG haben sich die melanesischen Länder für mehr Austausch mit Indonesien über West Papua ausgesprochen. Neben dem langjährigen Bemühen der WPCNL hat sich nun auch Jakob Rumbiak als Außenminister der Bundesrepublik West Papua bemüht, die Repräsentanz West Papuas in der MSG zu übernehmen. Die Bundesrepublik West Papua wurde beim 3. Papuavolkskongress 2011 ausgerufen, ihre Führer daraufhin verhaftet und zu mehrjährigen Gefängnisstrafen durch indonesische Gerichte verurteilt.

Sprecher der West Papua Befreiungsarmee (TPN-OPM) werfen Jakob Rumbiak vor, unter Einfluss indonesischer Behörden zu stehen und lehnen seine Glaubwürdigkeit als Vertreter für Unabhängigkeit ab.

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Papua Hinter Gittern – Mai Update

Ende Mai 2013 gab es mindestens 76 politische Gefangene in den Gefängnissen Papuas.

In den ersten beiden Maiwochen wurden viele Demonstranten festgenommen wegen ihrer Aktivitäten zum 50. Jahrestag der Übergabe der Verwaltung Papuas an Indonesien.

Exzessive Gewalt führt zum Tod von drei Aktivisten in Sorong, 36 Personen wurden festgenommen, von denen 30 in Haft bleiben.

Aus Timika und Jayapura gab es Berichte von Folteranwendung.

Lesen Sie den vollen Bericht auf englisch hier.

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Gemeinsame Erklärung an den UN Menschenrechtsrat bezüglich der anhaltenden Gewalt in Papua und die Notwendigkeit für den Dialog

Dies ist eine gemeinsame Erklärung der Asian Human Rights Commission (AHRC), der Commission of the Churches on International Affairs / Ökumenischer Rat ( CCIA/WCC), Dominicans for Justice and Peace (Order of Preachers), Franciscans International (FI), der International Coalition for Papua (ICP), Survival International (SI), der Vereinten Evangelischen Mission (UEM), Vivat International (VI), und des West Papua Netzwerks (WPN).

Seit dem Sommer letzten Jahres fand in den Papua Provinzen Indonesiens unter dem Vorwand von Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung eine Welle von Verfolgungen von Bürgerrechtlern statt, die zu willkürlichen Festnahmen und fabrizierten Fällen führte, mit denen politische Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger zum Schweigen gebracht werden sollten. Am 21. Januar wurden 20 Insassen des berüchtigten Gefängnisses in Abepura, in dem viele der aktuell 33 politischen Gefangenen sitzen, gefoltert und misshandelt. Die Gefangenen wurden mit Stromkabeln ausgepeitscht. Wir begrüßen die Versetzung des Gefängnisleiters als Folge der Eilaktionen von Menschrechtsorganisationen. Um das anhaltende Klima der Straflosigkeit in Papua zu beenden, müssen dennoch Strafverfahren gegen die Täter dieses Verbrechens sowie aller anderen Fälle von Folter, Misshandlung, Einschüchterung und anderen Menschenrechtsverletzungen eingeleitet werden.

In einem weiteren Fall vom 15. Februar wurden 7 Papua in Depapre, Papua angehalten, festgenommen und später zur Polizeistation in Jayapura gebracht. Die Opfer wurden gefoltert, während sie zu Kontakten mit politischen und Menschenrechtsaktivisten, die sich selbst seit Monaten verstecken mussten, verhört wurden. Während 5 der Opfer am folgenden Tag frei gelassen wurden, wurden Daniel Gebay und Matan Klembiab unter dem falschen Vorwurf von illegalem Besitz von Stichwaffen nach dem Notstandserlass 12 von 1951 weiter festgehalten, wie die Asian Human Rights Commission und Amnesty International berichteten.

Am 2. März wurde Pfarrer Yunus Gobai ein ehemaliger Führer der KINGMI Maranatha Nabire Kirche von der Polizei des Landkreises Paniai verprügelt und festgenommen. Die Polizei forderte später 1 Million indonesische Rupien für seine Freilassung obgleich ihm keine Verbrechen zur Last gelegt wurden, wie die Asian Human Rights Commision berichtete. Wir bedauern die anhaltende Eskalation von Gewalt in den Papua Provinzen Indonesiens.

Im Laufe des letzten Jahres gab es wiederholt Fälle von Gewalt zwischen indonesischen Sicherheitskräften und militanten Gruppen und Zivilisten, die zu vielen Toten auf jeder Seite geführt haben. Wir drängen die Regierung Indonesiens daher darauf, sich in einen umfassenden Friedensprozess für Papua unter Mitwirkung aller Beteiligten zu begeben, um die Spirale der Gewalt in diesem Konflikt zu beenden. Wir begrüßen, dass der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono wiederholt seine Unterstützung für einen Dialog mit Papua ausgedrückt hat.

Wir empfehlen dem Menschenrechtsrat daher darauf zu drängen, dass die indonesische Regierung:

1. Sich aktiv am friedlichen Dialog unter neutraler Vermittlung wie er durch Friedensaktivisten in Papua und nicht-indigener Bewohner der Papua Provinzen von Jakarta gefordert wird, um eine nachhaltige Lösung für alle Bewohner Papuas zu finden.

2. den Zugang nach Papua nicht nur für Touristen genehmigt, sondern auch für ausländische Journalisten und andere unabhängige Beobachter, wie es in Indonesiens letztem UPR Verfahren empfohlen wurde, um unabhängige Berichterstattung zu ermöglichen, während lokale Journalisten eingeschüchtert oder getötet werden.

3. alle politischen Gefangenen in Papua freilässt, als Vorraussetzung für einen nachhaltigen Dialog, der alle Beteiligten einschließt.

die Erklärung in english als PDF herunterladen…

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Eilaktion: Polizeibeamte foltern Pfarrer in Paniai, Papua und forderten ein Bestechungsgeld für seine Freilassung

Die Asian Human Rights Commission (AHRC) hat Informationen bezüglich der Folter von Pfr. Yunus Gobai, einem ehemaligen Kirchenführer der KINGMI Maranatha Nabire Kirche in Paniai, Papua erhalten, die am 2. März 2013 stattfand.

Der Pfarrer wurde festgenommen und von 5 Polizisten geschlagen, nachdem er vor der Polizeistation wahllos Verschiedenes gerufen hatte. Aufgrund der Folter erlitt er Verletzungen, aber die Polizei bot keine medizinische Versorgung an. Stattdessen forderte sie von der Familie des Pfarrers Bestechungsgeld für die Freilassung des Pfarrers.

Um sich an der Eilaktion zu beteiligen klicken Sie bitte hier…

Den ganzen Text der Eilaktion auf englisch finden Sie hier…

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Kurzmeldungen

Am 6. März sprach Power Parkop, der Gouverneur des Hauptstadtdistrikts in Papua Neuguinea vor 3000 Menschen über die Situation in West Papua und erklärte die Untrechtmäßigkeit der Besetzung West Papuas durch Indonesien. Er begrüßte auch den im Vereinigten Königreich lebenden Aktivisten Benny Wenda während seines Besuchs in Papua Neuguinea. Parkop habe vor, zusammen mit PNG’s Premierminister Peter O´Neil, Indonesien zu besuchen, um eine Lösung für die Situation in West Papua zu diskutieren.

Der Traditionelle Papuarat (DAP) hat nun eine Bergbauvereinigung der Papua gegründet, der kritischer die Bergbauindustrie ins Visier nehmen soll und sich um Nachhaltigkeit beim Abbau bemühen soll. Die Papua haben bisher zu wenig selbst vom lukrativen Geschäft profitiert. Die neue Vereinigung soll dem entgegenwirken.

Am Dienstag dem 26. März haben Unbekannte auf einen Hubschrauber geschossen, der zum Transport von Missionaren bestimmt war und von einem Deutschen geflogen wurde während dieser von Mulia nach Wamena im Hochland unterwegs war. Es kam nur zu leichten Schäden am Hubschrauber aber zu keinen Verletzungen.

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Neues Projekt: Papua hinter Gittern – Papuans Behind Bars

Ende Februar 2013 waren mindestens 36 politische Gefangene in Papua Gefängnissen. Der Fall von Staatsverrat und Bomben in Timika begann und der Fall des indigenen Völkertags in Serui sowie der Bombenfall von Biak wurden fortgeführt.

Es gab keine Informationen zum Mentembu ‘TPN Camp’ Fall.

Anträge auf Bewährung wurden für Apotnalogolik Lokobal, Kimanus Wenda und Linus Hiluka eingereicht. Sie alle haben langjährige Strafen in Verbindung für den Überfall auf das Wamena Waffenlager 2003 bekommen. In Verbindung mit dem gleichen Fall wurden auch Anträge eingereicht die lebenslange Haft für Jefrai Murib und Numbungga Telenggen auf begrenzte Haftzeiträume herabzusetzen.

Auf ein Gnadengesuch, das 2010 für 6 politische Gefangene eingereicht wurde, die zur Zeit im Gefängnis von Wamena sind, hat die Regierung immer noch nicht geantwortet.

Das Projekt Papuans Behind Bars ist ein neues Projekt über politische Gefangene in West Papua. Ziel sind akkurate und transparente Informationen, die in englisch und indonesisch veröffentlicht werden, um so die Gefangenen zu unterstützen und eine breite Diskussion und Kampagne für Redefreiheit in West Papua zu fördern.

Papuans behind Bars ist ein Gemeinschaftsprojekt von zivilgesellschaftlichen Gruppen in Papua, die als die Civil Society Coalition to Uphold Law and Human Rights in Papua zusammenarbeiten. Es ist eine Grassroots-Initiative und repräsentiert eine breite Zusammenarbeit zwischen Anwälten, Menschenrechtsorganisationen, traditionellen Gruppen, Aktivisten, Journalisten und Individuen in West Papua und internationalen Unterstützerorganisationen.

Mehr Informationen auf englisch zu diesem Projekt finden Sie hier…

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Eilaktion: Zwei Teenager in Paniai, Papua wegen fabrizierter Vorwürfe festgenommen und für zwei Wochen inhaftiert

Die Asian Human Rights Commission (AHRC) erhielt Informationen bezüglich der Festnahme und Inhaftierung von zwei Teenagern in Paniai, Papua aufgrund von fabrizierten Vorwürfen.

Die Polizei nahm die zwei fest, nachdem sie in einer selbstgebundenen Tasche eine Patrone und andere Gegenstände gefunden hatte, die mit Unabhängigkeitsbewegungen in Verbindung gebracht werden. Diese Gegenstände stammten nicht von den Opfern, sondern wurden direkt vor Ankunft der Polizei von einem Fremden den Opfern zugesteckt.

Die Polizei gab der Presse gegenüber an, die zwei Teenager gehörten einer Pro-Unabhängigkeitsgruppe an, was von dem Führer dieser Gruppe allerdings verneint wurde.

Um sich an der Eilaktion zu beteiligen klicken Sie bitte hier…

Lesen Sie den ganzen Text (englisch) der Eilaktion…

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