Französische Journalisten Frei

Journalisten und Dokumentarfilmemacher Valentine Bourrat und Thomas Dandois wurden Anfang August 2014 in Wamena verhaftet, während sie für eine Dokumentation über die Unabhängigkeitsbewegung in Papua recherchierten. Sie waren mit Touristenvisa nach Papua gereist. Nun wurden sie zu 2 Monaten und 15 Tagen Haft verurteilt. Die Zeit in Untersuchungshaft wurde angerechnet, so dass Bourrat und Dandois am 27. Oktober aus dem Gefängnis entlassen wurden.

Aristo M.A. Pangaribuan, Anwalt von Bourrat und Dandois sagte jedoch, dies sei „kein Grund zum Feiern“, denn das Urteil kriminalisiere journalistische Arbeit. Er forderte von der neuen Regierung von Präsident Joko Widodo eine Lockerung der starken Einschränkungen für ausländische Journalisten, die in Papua arbeiten wollen. Dies hatte Widodo bei seinem Wahlkampfbesuch in Papua bereits angedeutet. „Wenn die neue Regierung wirklich möchte, dass sich Papua entwickelt, sollten ausländische Journalisten Zugang zu Papua bekommen um von den Bemühungen der Regierung berichten zu können“ sagte Pangaribuan weiter. „Sonst sind es nur leere Worthülsen“

 

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Neuer Bericht über außergerichtliche Tötungen, Verhaftungen und Folter Juli 2014

Im Juli berichteten wir vom Tod von Demi Kepno. Die genauen Umstände seines Todes waren zu dem Zeitpunkt noch unklar. Nun bekamen wir vom JPIC Büro der Ev. Kirche in Papua (GKI-TP) einen ausführlichen Bericht, nicht nur zum Tod von Kepno, sondern auch zu weiteren Opfern von Gewalt im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Tod eines Polizisten. Insgesamt wurden drei Männer ermordet und vier weitere Männer willkürlich verhaftet und gefoltert.

Am 2. Juli 2014 wurde ein Polizist vor einem Spielsalon im Yotefa Markt in Abepura von einer Gruppe von Zivilisten zu Tode geprügelt, als er mit einem Kollegen die illegale Spielstätte angeblich auflösen wollte. Dabei wurde auch die Schusswaffe des Polizisten entwendet. Daraufhin führte die Polizei am Yotefa Markt und in den Wohngebieten Kilo 9 (Koya) und Tanah Hitam (Abepura) Razzien durch. Dabei schlossen Polizisten mit scharfer Munition unter anderem auf einen Kleinbus. Sie zerrten einige Insassen aus dem Bus und ließen zu, dass diese von einer Gruppe von Migranten verprügelt wurden. Parallel fanden an anderen Orten willkürliche und gewaltsame Verhaftungen statt. Einige der Opfer wurden später tot aufgefunden. Alle Opfer sind männlich und stammen aus dem Hochland Papuas. Sowohl die Todesopfer als auch die Opfer von Verhaftung und Folter wiesen Spuren von teilweise schweren Misshandlungen auf.

Todesopfer:

Name

Alter

Beruf

Fundort der Leiche

Yenias Wanimbo

20

Student

Tanah Hitam, Abepura

Demi Kepno

28

Student

Tanah Hitam, Abepura

Sabusek Kabak

24

Student

Yotefa Markt, Abepura

Opfer von Verhaftung und Folter:

Name

Alter

Beruf

Ort des Vorfalls

Meki Pahabol

14

Landwirt

Yotefa Markt, Abepura

Asman Pahabol

17

Landwirt

Kilo 9, Koya

Yan Urbanus Pahabol

35

Landwirt

Kilo 9, Koya

Abis Kabak

20

Landwirt

Yotefa Markt, Abepura

Lesen Sie den vollständigen Bericht der GKI-TP in englischer Sprache

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Eilaktion: Französischen Journalisten und einheimischem Anführer droht Strafverfolgung in Papua

Liebe Freunde,

Das West Papua Netzwerk und Watch Indonesia! in Zusammenarbeit mit der Internationalen Koalition für Papua (ICP) möchten euch mit diesem Schreiben über die in West-Papua laufenden strafrechtlichen Ermittlungen gegen die beiden französischen Journalisten Thomas Dandois und Valentine Bourrat informieren. Ihnen wird vorgeworfen, nach dem indonesischen Strafgesetzbuch Hochverrat begangen und gegen das Einwanderungsgesetz verstoßen zu haben. Neben den beiden Journalisten hat die Polizei auch eine Untersuchung gegen Areki Wanimbo, einem einheimischen Anführer aus der Provinz Lani, der mit den beiden Journalisten zusammentraf, eingeleitet. Ebenso wurde der Menschenrechtsverteidiger Theo Hesegem, welcher mit den beiden Journalisten gesehen wurde, von der Polizei vorgeladen.

Im Konflikt um West-Papua gehören Menschenrechtsverletzungen zur Tagesordnung. Die indonesische Regierung unterbindet daher die Arbeit von ausländischen Medien in Papua, indem sie nur jenen Journalisten Zugang gestattet, die eine spezielle offizielle Erlaubnis haben, die Insel zu besuchen. Eine solche Genehmigung ist für den Besuch auf anderen Inseln Indonesiens hingegen nicht erforderlich.

Im Mai 2013 forderte die hohe Kommissarin der UN für Menschenrechte, Navi Pillay, die indonesische Regierung dazu auf, internationalen Journalisten und UN-Vertretern Zugang zu Papua zu gewähren. Bereits zwei Jahre zuvor, im Jahr 2012, wurde von der UN-Universal Periodic Review eine ähnliche Empfehlung an die indonesische Regierung abgegeben.

In Übereinstimmung mit internationalen Menschenrechtsstandards und den Forderungen der internationalen Gemeinschaft sind wir der Ansicht, dass die Beschränkung der Reisefreiheit für internationale Journalisten und Vertreter internationaler Organisationen nach Papua aufge-hoben werden muss. Wir glauben, dass Einreiseverbote wie auch Verhaftungen von Journalisten und Anführern der Westpapuas die Freiheit der Meinungsäußerung, an die sich Indonesien nach eigener Einschätzung hält, in erheblichem Maße verletzt.

Wir bitten Sie daher, die zuständigen indonesischen Behörden dazu aufzufordern, die Vorwürfe gegen Herrn Dandois, Frau Bourrat und Herrn Wanimbo fallen zu lassen. Aktivisten sollten frei sein von Einschüchterung, so dass ihre Menschenrechtsarbeit nicht behindert wird. Bitte helfen Sie mit, internationalen Journalisten und Institutionen den Zugang zu Papua zu gewähren.

 

Tathergang

Dandois und Bourrat erreichten West Papua am 5. August 2014 mit Hilfe eines Touristenvisums. Die beiden französischen Journalisten sammelten Informationen zur Menschenrechtslage in Papua für einen Dokumentarfilm des TV Senders Arte. Sie besuchten in Lanny das Haus von Mr. Wanimbo, einem indigenen Anführer der Papua, um Details über den Konflikt zwischen den indonesischen Sicherheitskräften und der Nationalen Befreiungsarmee von West Papua (Tentara Pembebasan Nasional Papua Barat, TPNPB) zu erfahren.

Auf ihrem Weg zurück ins Hotel wurden die beiden Journalisten von zwei Menschenrechtsverteidigern aus Papua, Hesegem und Logo, begleitet.

Hesegem, der Bourrat auf seinem Motorrad mitnahm, wurde jedoch von drei bisher nicht identifizierten Polizeibeamten der Kreispolizei Jayawijaya verfolgt und schließlich gestoppt. Berichten zufolge informierte einer der Beamten via Telefon den Chef der Bezirkspolizei Jayawijaya über diesen Zwischenfall.

 Hesegem durfte seine Fahrt mit Frau Bourrat zwar fortsetzen, die Journalistin wurde später im Hotel aber festgenommen. Parallel dazu wurden auch Dandois und Logo verhaftet und zur Bezirkspolizeistation Jayawijaya gebracht. Nach der Verhaftung von Logo und den beiden Journalisten nahm die Polizei dann auch Wanimbo zusammen mit zwei anderen Papuas, Deni Dow und Jornus Wenda, vor dessen Haus in Gewahrsam. Sie wurden zum Verhör ebenfalls zur Bezirkspolizeistation Jayawijaya gebracht.

Die Journalisten und die Papuas mussten sich einem 24 Stunden andauernden Verhör unterziehen, ohne dass ihnen dabei ein legaler Rechtsbeistand zur Seite gestellt wurde.

Am 7. August 2014 wurden Logo, Dow und Jornus Wenda ohne Anklage freigelassen, während man Dandois und Bourrat zu weiteren Verhören zur Regionalpolizei Papuas brachte. Ihnen wird der Missbrauch Ihrer Einreisegenehmigung vorgeworfen, der gemäß Artikel 122 des Einwanderungsgesetzes (Gesetz Nr. 6 2011) mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und einer Geldbuße von 500 Millionen IDR (ca. USD 42.740) bestraft wird. Berichten zufolge wird den beiden Journalisten auch der Versuch des Verrates nach den Artikeln 106 und 110 in Verbindung mit Artikel 53 des Strafgesetzbuches wegen angeblicher Bereitstellung von Munition für die TPNPB angelastet.

Hinsichtlich seiner Treffen mit den Journalisten wirft man Herrn Wanimbo Komplizenschaft beim Missbrauch einer Einreisegenehmigung vor. Zudem sieht er sich genau wie die beiden Journalisten dem Verdacht des Verratsversuchs nach den Artikeln 106 und 110 in Verbindung mit Artikel 53 des Strafgesetzbuches wegen Bereitstellung von Munition für die TPNPB ausgesetzt. Die Vorwürfe basieren auf einer Spendensammlung von Wanimbo, mit denen er den Beitritt West-Papuas zur Melanesien Spearhead Gruppen (MSG) forcieren wollte.

Herr Wanimbo wird derzeit auf der Bezirkspolizeidirektion von Jayawijaya festgehalten, Dandois und Bourrat stehen hingegen bei der Regionalpolizei von Papua unter Arrest.

 

Relevante Informationen

Internationale Journalisten, die beruflich nach Papua reisen wollen, müssen beim Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten Indonesiens eine spezielle Genehmigung beantragen. Außenminister Marty Natalegawa hatte erklärt, dass diese Genehmigung nur benötigt würde, um die Sicherheit der Journalisten gewährleisten zu können, da die Situation in Papua instabil sei.

Laut Victor Mambor, Vorsitzender der Allianz Unabhängiger Journalisten (Aliansi Jurnalis Independen, AJI) in Papua, sind diese Genehmigungen sehr schwer zu bekommen. Der Antragsprozess kann bis zu drei Monate dauern. In den Fällen, in denen eine Genehmigung erteilt worden war, wurden die Journalisten bei ihrer Arbeit in Papua von indonesischen Regierungsbeamten begleitet.

Vier niederländische Journalisten wurden 2009 verhaftet und für 12 Stunden festgehalten, weil sie über eine Demonstration in Jayapura berichtet hatten.

Indonesien ist Mitgliedstaat des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR), welcher das Recht auf Meinungsäußerung gewährleistet. Artikel 19 (3) besagt zwar, dass die Meinungsfreiheit in bestimmten Situationen beschränkt werden kann, jedoch hat der Menschenrechtsrat der UN in seinen Allgemeinen Anmerkungen 34 ausdrücklich festgehalten, dass es „im Normalfall nicht mit Artikel 3 vereinbar ist … das Einreisen von ausländischen Journalisten in den Mitgliedsstaat zu beschränken.“

Die Indonesische Regierung ist wiederholt von Internationalen Gremien und anderen UN Mitgliedsstaaten aufgefordert worden, die Beschränkungen bezüglich der Einreisen ausländischer Journalisten nach West Papua aufzuheben. 2012 äußerte Frankreich bei der allgemeinen regelmäßigen Überprüfung der UN eine ausdrückliche Empfehlung an Indonesien, den „freien Zugang ausländischer Journalisten nach Papua und West Papua zu gewährleisten“. Die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Navi Pillay, forderte ebenfalls 2012, dass ähnliche Maßnahmen ergriffen werden.

 

So können Sie helfen:

Schreiben Sie an die Behörden, die am Ende dieser Eilaktion aufgelistet sind und bitten Sie sie, die folgenden Maßnahmen zu ergreifen:

1. Die Vorwürfe gegen Herrn Dandois, Frau Bourrat und Herrn Wanimbo fallen zu lassen.

2. Zu gewährleisten, dass jegliche Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger, die die Journalisten unterstützen, keinerlei Einschüchterungen und rechtliche Bedrohungen erleben.

3. Im Einklang mit internationalen Menschenrechtsstandards freien Zugang für internationale Journalisten und Institutionen, die journalistische Tätigkeiten oder Menschenrechtsarbeit leisten, zu ermöglichen.

 

Adressaten der Eilaktion:

Mr. Marty Natalegawa

Außenminister Indonesiens

Jl. Pejambon No. 6

Jakarta Pusat 10110

INDONESIA

Telp: +62 21 344 1508

Fax: +62 21 280 551

infomed@deplu.go.id

 

Gen. Sutarman

Präsident der Nationalpolizei Indonesiens

Jl. Trunojoyo No. 3 Kebayoran Baru

Jakarta Selatan 12110

INDONESIA

Tel: +62 21 523 4240, 384 8537

Fax: +62 21 720 7277

humas.pmj@gmail.com

 

Mr. Yotje Mende

Polizeichef der Regionalpolizei in Papua

Jl. Samratulangi No. 8 Jayapura

INDONESIA

Tel: +62 967 531 014

Fax: +62 967 533 763

 

Ms. Harkristuti Harkrisnowo

Generaldirektor für Menschenrechte

Ministerium für Recht und Menschenrechte

Gedung Direktorat Jenderal Hak Asasi Manusia

Jl. HR Rasuna Said Kav 4-5

Kuningan, Jakarta Selatan

INDONESIA

Telp: +62 21 252 1344

Fax: +62 21 4555 55676

info@ham.go.id

 

Mr. Hafid Abbas

Nationale Menschenrechtskommission

Jl. Latuharhary No. 4-B

Jakarta 10310

INDONESIA

Tel: +62 21 392 5230

Fax: +62 21 392 5227

 

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Messer-Angriff auf zwei Brüder

Die Internationale Koalition für Papua (ICP), der das West Papua Netzwerk auch angehört, hat Informationen über einen Messer-Angriff an zwei Männern in Jayapura erhalten, der von unbekannten Mitgliedern des indonesischen Militärs verübt wurde. Eines der Opfer ist ein Mitglied des West Papua Nationalkomittees (Komitee Nasional Papua Barat, KNPB). Der andere, dessen Bruder, ist Student an der Cenderawasih Universität.

Die ICP ruft die indonesischen Behörden dazu auf, den Fall sorgfältig zu prüfen und bitten Sie, ihre Eilaktion zu unterstützen. Auch fordert sie das indonesische Militär und Polizei dazu auf, die Angriffe auf und Ermordungen von Papuas, die für ein unabhängiges Papua kämpfen, einzustellen.

Lesen Sie weitere Informationen zu dem Fall und unterstützen Sie die Eilaktion des ICP

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Menschenrechtsanwältin angegriffen

Anum Siregar wurde um ca. 23 Uhr am 16. September 2014 auf dem Weg zu ihrem Hotelzimmer nach einer Gerichtsverhandlung von einer unbekannten Person angegriffen. Der Angreifer, der mit einem Messer bewaffnet war, stahl ihre Tasche und verletzte sie an der Hand bevor er floh. Anum Siregars Verletzung wurden im Krankenhaus von Wamena behandelt.

Anum Siregar und ein Kollege waren von Jayapura nach Wamena gereist, um Areki Wanimbo, den Vorsitzenden des Stammesrats der Lani Besar bei einer Gerichtsverhandlung zu vertreten. Als sie ankamen, fühlten beide sich beobachtet. Ihr Mandant Areki Wanimbo wurde verhaftet, nachdem er sich mit zwei ausländischen Journalisten getroffen hatte, die eine Dokumentation über die Unabhängigkeitsbewegung machen wollten. Laut Amnesty International ist Wanimbo ein politischer Gefangener.

Anum Siregar ist eine respektierte Menschenrechtsanwältin, die seit vielen Jahren Opfer von Menschenrechtsverletzungen in Papua verteidigt. Sie ist auch die Vorsitzende der Allianz für Demokratie für Papua (ALDP), einer Menschenrechtsorganisation in Papua. Sie muss wegen ihrer Menschenrechtsarbeit ständig Vergeltungsaktionen befürchten.

Unterstützen Sie die Eilaktion von Amnesty International

 

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Zivilist von Polizei bei Stammeskonflikt angeschossen

Am 18. September 2014 fand wegen eines gestohlenen Motorrads zwischen Mitgliedern der Ibele und Lani Jaya Stämmen in der Jayawijaya Region im Hochland Papuas ein bewaffneter Konflikt statt. Örtlich stationierte Polizisten waren sowohl beim Angriff der Ibele gegen den Lani Jaya Stamm als auch beim Gegenangriff vor Ort. Sie griffen jedoch nicht ein, um den Konflikt zu lösen sondern schauten zunächst nur zu, auch, als die Menschenmenge das Haus von Lani Jaya Anführer Areki Wanimbo niederbrannten. Plötzlich fingen die Polizisten jedoch an, mit scharfer Munition wahllos in die Menschenmenge zu schießen. Der 18-jährige Kukes Wandikbo wurde an der Schulter getroffen und befindet sich noch immer in einem kritischen Zustand.

Ein Menschenrechtsverteidiger, der Wandikbo im Krankenhaus besuchen wollte, erkundigte sich nach dem Patient mit der Schussverletzung. Das Krankenhauspersonal sagte, es gäbe keine Patienten mit Schussverletzungen, nur mit Verletzungen von Pfeilen. Beim Stammeskonflikt hatten die Männer mit traditionellen Waffen wie Pfeil und Bogen gekämpft. Bei der Begegnung mit Wandikbo wurde jedoch bald klar, dass seine Verletzung nur von einer Schusswaffe stammen konnte. Wandikbo sagte, dass der Schütze, ein Polizist, aus 20 Metern Entfernung auf ihn geschossen hatte und dass er dessen Gesicht gut erkennen konnte. Die Familie berichtete, dass sie der Polizei mitgeteilt hatten, dass Wandikbo den Schützen identifizieren könne. Die Polizei habe sich darauf jedoch nicht zurückgemeldet.

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Papua wegen Straßensperre erschossen

Die Zeitungen Suara Papua und Majalah Selangkah berichten, dass am 18. September 2014 Videlis Jhon Agapa, ein 36-jähriger Schweinebauer, angeblich von Soldaten in ziviler Kleider in Nabire erschossen wurde. Zuvor war eines von Agapas Schweinen von einem Auto überfahren worden. Für den Mee Stamm, dem Agapa angehörte, sind Schweine äußerst wertvoll. Agapa hatte nach dem Unfall mit einigen Freunden eine Straßensperre eingerichtet, um von passierenden Fahrern Spenden zur Kompensation für das Schwein zu erbitten.

Laut eines Zeugen fuhr ein LKW Fahrer zur örtlichen Militärbasis und beschwerte sich über die Straßensperre. Zwei Soldaten sollen dann zur Straßensperre gefahren sein. Sie stiegen aus ihrem Fahrzeug und fingen sofort an, mit scharfer Munition auf Agapa und seine Freunde zu schießen. Videlis Agapa wurde im Rücken von einer Kugel getroffen und starb noch vor Ort.

 

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18 Häuser niedergebrannt – Polizei versagt bei Aufklärung

Das JPIC Büro der Ev. Kirche in Papua (GKI-TP) berichtet, dass am 6. September 2014 eine javanische Frau namens Catur Yuda (35) von ihrem Nachbarn Hilarius Gombo (40), einem Mann aus dem Hochland Papuas, in der Keerom Region ermordet wurde. Nach dem Mord ging Gombo zur Polizei und zeigte sich selbst an. 30 Minuten später kam die Polizei zum Tatort und brachte die Leiche zum Krankenhaus. Sie sicherte jedoch nicht den Tatort und die Umgebung.

Nachdem die Polizei den Tatort verlassen hatte, kam eine Gruppe von Einwanderern und brannte nicht nur das Haus des Täters, sondern auch 17 weitere Häuser von indigenen Papuas nieder. Die Gruppe erklärte, dass sie weitere Häuser von Papuas niederbrennen würden, wenn einer der Einwanderer belästigt oder Vergeltungsschläge für den Brandanschlag verübt würden. Ein Woche lang bewaffneten sich sowohl die indigenen Papuas und die Einwanderer aus Angst vor weiteren Angriffen und die Situation war sehr angespannt. Einige der Opfer der Brandstiftung leben noch immer in Zelten oder in einer nahegelegenen Schule. Mittlerweile gehen die Menschen ihrem Tagesgeschäft nach. Die Polizei hat bisher noch keine Schritte unternommen, die Täter der Brandstiftungen zu verhaften.

Örtliche Bewohner haben gesagt, dass Hilarius Gombo seit einer schweren Malariaerkrankung vor sechs Jahren unter psychischen Problemen litt, für die er mehrmals in den vergangenen Jahren behandelt wurde.

 

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Ein Papua zu Tode verprügelt – Polizei sieht tatenlos zu

Zwei Brüder wurden in der Nacht zum 8. August auf dem Yotefa Markt in Abepura von einer Gruppe von Männern verprügelt. Es fielen auch Schüsse. Einer der Brüder starb noch vor Ort, der andere wurde verletzt und wurde bis jetzt noch nicht angemessen behandelt. Das Büro für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Evangelischen Kirche in Papua (GKI-TP) berichtete ausführlich von dem Vorfall.

In der Nacht zum 8. August parkte Daniel Boleba (23) gegen Mitternacht neben einem Geldautomaten am Eingang zum Yotefa Markt sein Motorrad, um Geld abzuheben. Dort saß eine Gruppe von jungen Männern und konsumierte Alkohol. Laut Boleba handelte es sich um nicht-Papuas. Es entstand ein Streit zwischen Boleba und der Gruppe. Boleba wurde mit einer Flasche am Kopf geschlagen und am Nacken verletzt. Einer der Männer bedrohte ihn mit einer Schusswaffe.

Daniel Boleba fuhr zu seinem Bruder David Boleba (29) und berichtete von dem Vorfall. Die beiden machten sich auf dem Weg zum Markt um die Täter zu suchen. Sie begegneten sich auf dem alten Yotefa Markt und es kam zu einer Prügelei. Die Gruppe war den Brüdern zahlenmäßig weit überlegen. Es wurden Schüsse abgefeuert und Daniel Boleba wurde am Oberschenkel getroffen, konnte jedoch fliehen. Sein Bruder David wurde von der Meute weiter verprügelt und starb. Die Todesursache war vermutlich eine schwere Kopfverletzung, die offenbar von einem scharfen Gegenstand verursacht wurde. Augenzeugen berichteten, dass ein Polizist namens Robby Fingkrew vor Ort das Geschehen beobachtete, jedoch weder versuchte einzuschreiten, noch Verstärkung zu rufen. Der Leichnam von David Boleba wurde von einer Polizeipatrouille gefunden und ins Krankenhaus gebracht.

Daniel Bolebas Verletzungen wurden im Bhayangkara Krankenhaus lediglich mit Bandagen versorgt. Die Kugel in seinem Oberschenkel wurde bis zur Veröffentlichung dieses Berichts nicht entfernt. Laut der Familie der Opfer hat die Polizei bisher erst einen Verdächtigen in Verbindung mit dem Vorfall festgenommen.

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