Präsidentschaftswahl in Indonesien – Beide Kandidaten erklären sich zum Sieger
Obwohl das offizielle Endergebnis der Präsidentschaftswahl vom 9. Juli erst am 22. Juli 2014 bekannt gegeben wird, liegt der jetzige Gouverneur von Jakarta, Joko „Jokowi“ Widodo, laut ersten Hochrechnungen mit ca. 52 % der Stimmen knapp vorn. Dessen Partei PDI-P (Demokratische Partei des Kampfes) erklärte ihn bereits gestern Abend zum Sieger der Wahl. Ex-General Prabowo Subianto trat jedoch auch vor die Kameras und verkündete anhand von eigenen Hochrechnungen, er habe das Mandat der indonesischen Bevölkerung erhalten.
Gregory Poling vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien (CSIS) in Washington sagte, dass Prabowo auch nach der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses auf seinen Erfolg bestehen und gegen Jokowis Sieg wettern könne. „Das könnte die Lage für seine Koalition und für die Wählerschaft sehr unangenehm machen, denn es könnte in den kommenden Wochen einen polarisierenden Effekt geben.“
Der nächste Präsident steht vor große Herausforderungen: von der Bekämpfung der immensen Korruption bis zur Belebung der schwachen Wirtschaft sowie der flächendeckende Zugang zu Sozialleistungen.
Der militärische Arm der Unabhängigkeitsbewegung TPNPB, sowie einige politische Gefangene und Exilpapuas hatten Anfang der Woche zum Boykott der Präsidentschaftswahlen aufgerufen. Dies sei eine indonesische Präsidentschaftswahl bei der es um indonesische Interessen ginge. Die Papuas sollten der Wahl fernbleiben, da sie dem melanesischen und nicht dem indonesischen Volk angehören würden.
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