Erpressungsversuch der indonesischen Polizei

WPN 8. November 2007.
Unter dem Titel „Menschenrechtler in West-Papua verhaftet“ hatten wir am 25. Oktober 2007 über die fragwürdige Festnahme des Anwalts Sabar Iwanggin Olif berichtet. Die evangelische Kirche in Papua (GKI) hatte zu einer Briefaktion aufgerufen. Viele Menschen in Deutschland und in den Niederlanden haben Briefe an den Präsidenten Indonesiens geschrieben. Schon am 3. November wurde Sabar Iwanggin Olif in Jakarta freigelassen und kehrte ohne Begleitung (!) zurück nach Jayapura /Papua. Ihm konnte keine Straftat nachgewiesen werden. Als er sich bei der Polizei in Jayapura meldete, wurde er wieder festgenommen. sabar_iwanggin Sabar Iwanggin Zunächst hieß es, dass er in wenigen Tagen frei käme, da noch bestimmte Formalien erledigt werden müssten. Doch bis heute ist er noch immer in Haft. Seiner Familie gegenüber erklärte die Polizei, er könne gegen eine Kaution von Rp. 2.000.000 (ca. Euro 180,- ) freigelassen werden. Außerdem müsse sich die Familie verpflichten, einen Bürgen zu benennen, der im Falle einer Flucht von Sabar Iwanggin Olif ins Ausland an seiner Stelle ins Gefängnis müsse. Sabar wurde am 18. Oktober 2007 auf offener Straße in Jayapura verhaftet, weil er eine sms erhalten und weitergeleitet hatte, in welcher der indonesische Präsident beschuldigt wird, die Ausrottung der Papua zu planen. Sabar ist durch die Umstände seiner Verhaftung und Inhaftierung gesundheitlich angeschlagen. Er hat um Untersuchung und Behandlung durch einen Arzt gebeten, diese ist ihm aber von der Polizei verweigert worden. Der bisherige Verlauf dieses Falles wirft eine Reihe von Fragen und Vermutungen auf, die genannt werden müssen. Warum wurde Sabar nach seiner Überführung nach Jakarta und den dortigen Verhören sofort freigelassen? Hat der Geheimdienst seinen Irrtum eingesehen? Hat die internationale Aufmerksamkeit, die der Fall erregte, gewirkt und wollte man dem Ausland gegenüber die Rechtsstaatlichkeit demonstrieren? Handelte es sich um gezielte Einschüchterung von Menschenrechtlern? Was bedeutet die erneute Verhaftung, die Kautionsforderung und die Forderung, einen Bürgen zu benennen? Sind das Erpressungsversuche? (sz)

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Indonesische Polizei verhört neun Adat-Führer in West-Papua

Als am Freitag, dem 6. Juli 2007 die 2. Großkonferenz der Adat-Gemeinschaften (Konferensi Besar Masyarakat Adat Papua II) in der Sporthalle in Jayapura zu Ende ging, stand vor der Tür Kommissar Paulus Waterpauw, der Leiter der Kriminalpolizei. Er überreichte 11 Adat-Führern ein offizielles Schreiben, mit dem er sie zum Verhör ins Polizeipräsidium zitierte. Was war geschehen? Bei der Eröffnungsveranstaltung in der Sporthalle am 3. Juli waren verschiedene Tanzgruppen aufgetreten, unter anderen die Tanzgruppe Sampari, die aus Manokwari angereist war. Der Name der Gruppe, Sampari, ist ein Wort der Biaksprache und bedeutet Morgenstern. 40 Tänzer und Tänzerinnen der Gruppe erschienen auf der Bühne, alle trugen ein Emblem der Morgensternflagge. Sie stellten ein Tanzdrama dar, in dem Mutter und Kind und weitere Angehörige um den Vater weinen, der getötet worden war. Im Verlauf des Tanzes entrollte eine Tänzerin die Morgensternflagge. Der Saal applaudierte. Einige hohe indonesische Beamte waren anwesend, unter ihnen der Sekretär der Provinz (Sekretaris Daerah), der ranghöchste Beamte nach dem Gouverneur und mächtigste Mann in der Provinz, Drs. Tedjo Suprapto. Diese Leute meldeten den Vorfall und veranlassten das Eingreifen der Polizei. Der Polizeipräsident Max Donald Aer versprach, den Fall zu untersuchen. Er wollte herausfinden, ob das Organisationskomitee diese Demonstration inszeniert hatte. Die Untersuchung ist immer noch nicht abgeschlossen, weitere Zeugen werden verhört. Hintergrund: Während der 2. Großkonferenz der Adatgemeinschaften Anfang Juli 2007 war die Situation in Jayapura äußerst gespannt. Es ist bekannt, dass einige Führer der Adat-Gemeinschaften, so z.B. der bisherige Vorsitzende Tom Beanal, offen die Unabhängigkeit Papuas von Indonesien fordern. Auch die Wahl des Datums für diese Großveranstaltung, zu der hunderte Delegierte aus allen Teilen West-Papuas zusammengekommen waren, machte die Sicherheitskräfte nervös. Am 1. Juli denken viele Papua immer noch an die Erklärung der Unabhängigkeit Papuas durch die OPM im Jahr 1971 im Lager Viktoria. Zudem hatte einer der politischen Gefangenen im Gefängnis von Jayapura am 1. Juli die Papuaflagge gehisst. Prominentester Gast der Großkonferenz sollte der US-amerikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Eni Faleomaveaga, sein. Doch ihm verweigerten die indonesischen Behörden im letzten Augenblick die Einreise nach West-Papua. Kurz zuvor hatte die Sondergesandte des Generalsekretärs der VN, zuständig für Menschenrechtsverteidiger, West-Papua besucht und viele Berichte über Menschenrechtsverletzungen entgegen genommen. Es gab also viele Gründe für die Spannung in Jayapura, die sich jederzeit in der Form schwerer Unruhen entladen konnten. Offenbar hatten sich die Sicherheitskräfte für die Strategie entschieden, auf jedes Zeichen des Wunsches nach Unabhängigkeit repressiv zu reagieren. Der eigentliche Grund für die Vorladung der Adat-Führer war wohl nicht der Auftritt der Sampari-Gruppe. Es handelte sich vielmehr um eine der vielen repressiven Maßnahmen, mit denen die Papua-Bevölkerung zur Zeit eingeschüchtert werden soll. (sz) (Der vollständige Text findet sich im Untermenü E-Infos)

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Zu Weihnachten Krieg in Papua

Nachdem am 8. Dezember im Hochland von West-Papua im Bezirk Puncak Jaya zwei indonesische Militärs von Unbekannten getötet worden waren, eskaliert die Lage. In den letzten Wochen wurden mehrere Hundert Soldaten in das Krisengebiet geflogen. Man vermutet in der Gegend ein Lager des Leiters einer militanten Widerstandsgruppe, Goliat Tabuni, dem die Morde an den indonesischen Militärs angelastet werden. Während die Militärs das Lager Tabunis anzugreifen versuchen, soll dieser mit seinen Leuten den Bezirkshauptort Mulia angegriffen haben. Am Heiligen Abend sollen drei Militärs getötet bzw. schwer verletzt worden sein, am 1. Weihnachtstag seien zwei Papua getötet und zwei schwer verletzt, heißt es. Im Bezirkshauptort Mulia höre man immer wieder Schüsse. Da unabhängige Beobachter nicht in das Operationsgebiet einreisen dürfen, dringen nur wenige Nachrichten nach außen.

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Das TIME-Magazine verleiht Barnabas Suebu den Titel Hero of Environment

WPN 2.November 2007.
Die feierliche Ehrung fand am 25. Oktober 2007 im Royal Court of Justice in London statt. Am 27. Oktober 2007 folgte eine Ehrung in der indonesischen Botschaft in Den Haag, Niederlande. In der Rubrik Leaders & Visonaries schreibt die Times (Special Issue vom 29. Oktober 2007) über Suebu folgenden kleinen Artikel, mit dem er den Lesern bekannt gemacht und die Ehrung begründet wird: Barnabas Suebu – Papuas Gouverneur will durch den Schutz der einmaligen Biodiversität der Region die Armut bekämpfen. Nachrichten über Indonesiens Wälder sind selten gut. Es gibt zahllose Geschichten über wilde Rodungen, Waldbrände und illegalen Holzeinschlag. Auch gute Nachrichten aus PAPUA, der östlichsten Provinz Indonesiens, sind rar. In PAPUA gibt es seit langem eine Unabhängigkeitsbewegung, es gibt die landesweit höchste Armutsrate und die größte Verbreitung von HIV/AIDS. So richteten sich großen Erwartungen auf Barnabas Suebu. Der neue Gouverneur will die Wälder der Provinz schützen, in denen die Hälfte der einheimischen Spezies von ganz Indonesien beheimatet sind. Damit stellt er sich gegen die in Papua etablierte Geschäftswelt und gegen das Militär, welches bisher vom Holzeinschlag profitiert hat. „Wir müssen die Wälder retten, bevor es zu spät ist,“ sagt Suebu (61). „Damit können wir helfen, unseren Planeten zu retten und können gleichzeitig die Armut mindern.“ Seit er das Amt des Governeurs im Juli 2006 übernommen hat, verfolgt er die Absicht, ein Moratorium für den Export von Holz zu erlassen und keine Lizenzen für weiteren Einschlag zu erteilen. Er hat auch Verhandlungen über Kohlendioxyd-Emissionshandel eingeleitet, um die Wälder der Provinz zu schützen. Es gibt dort noch etwa 77 Mill. ha Wald. Wenn ein Geschäft mit der Australischen Gesellschaft CARBON CONSERVATION zustande kommt, könnte laut Suebu für Papua mehr Geld einkommen als durch Holzeinschlag. „Warum sollten wir unsere Wälder abholzen, wenn wir dafür bezahlt werden, dass wir sie schützen?“ fragt er. Wir können die Entwaldung verhindern und gleichzeitig die geschädigten Wälder sanieren. Mehr Geld könnte in das Gesundheits- und Bildungswesen für die 2 Millionen Einwohner der Provinz fließen, von denen 80% in Armut leben.“ Suebu als erster direkt vom Volk gewählter Gouverneur hat es sich zur Hauptaufgabe seines Fünf-Jahres-Terms gemacht, die Armut zu bekämpfen. Die indonesische Regierung in Jakarta möchte jedoch die Bio-Kraftstoff-Produktion hochfahren und könnte von Papua verlangen, 2 Millionen ha Wald zur Rodung und Neuanpflanzung von Ölpalmen frei zu geben. Suebu glaubt, dass ihm die Regelungen der Sonderautonomie zur Ressourcenutzung gegen die Zentralregierung helfen können. „Von Seiten des Forstministeriums in Jakarta wird enormer Druck auf uns ausgeübt. Dort sitzen noch immer die Leute, die in alten Mustern denken, “ erklärt er. „Diese Leute müssen endlich lernen, dass es neue Paradigmen gibt und dass wir die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen werden.“ Es gibt Probleme ohne Ende – aber des Gouverneurs Optimismus ist ebenfalls grenzenlos. Bisher gab es allerdings für Optimismus in dieser Ecke der Welt wenig Grund. (Jason Tedjasukmana, Übersetzung aus dem Englischen von Siegfried Zöllner)

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Die indonesische Regierung verwehrt US Abgeordnetem Einreise nach West-Papua

Seit Jahren setzt sich der Abgeordnete aus dem pazifischen Amerikanisch Samoa, Eni Faleomavaega, für die Rechte und Selbstbestimmung der Papuas in Indonesien ein. Am 3. Juli wollte er – von Thailand kommend – nach Jakarta und dann weiter nach West-Papua reisen. Die indonesische Regierung verweigerte dies. Am 2. Juli 2007 kündigte der Generaldirektor für europäische und amerikanische Angelegenheiten der indonesischen Regierung, Eddhi Hariyadhi, an, dass Faleomavaega, der am nächsten Tag nach Jakarta und dann weiter nach West-Papua reisen wollte, keine Reisegenehmigung für Jayapura erhalten würde. Die Begründung lautete, dass ein Besuch Faleomavaegas in West-Papua von bestimmten Gruppierungen instrumentalisiert werden könnte, um Unruhen anzustiften. Tatsächlich musste Faleomavaega, der am 3. Juli zusammen mit 4 anderen Kongressmitgliedern auf dem Soekarno-Hatta Flughafen ankam, seinen Besuch auf die indonesische Hauptstadt beschränken. Außenminister Hasan Wirajuda, den Faleomavaega am 4. Juli traf, behauptete, dass mit dem amerikanischen Gast vereinbart worden war, dass er nicht nach West-Papua reisen würde. Die Begegnungen mit Parlamentarien und Mitgliedern der Regierung in Jakarta gäben ihm ein umfassendes Bild der indonesischen Demokratie, einschließlich West-Papuas. Merkwürdigerweise erfolgte das Reiseverbot für Faleomavaegas genau einen Monat nach dem Besuch der UN-Sondergesandten Hina Jilani in West-Papua. Die Erkenntnisse Jilanis hatten konstruktive Vorschläge an die indonesische Regierung zur Folge, wie die Situation in West-Papua verbessert werden könnte.

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Internationaler Tag der Menschenrechte in Papua

Für uns überraschend – der 10. Dezember als Internationaler Tag der Menschenrechte wird in Papua überall auf unterschiedliche Weise begangen, mit Umzügen, Konzerten, Vorträgen … Ein Menschenrechtsaktivist aus Wamena schrieb, dass er einen Umzug durch die Stadt organisieren werden. Aus Sorong erfuhren wir, dass ein Konzert mit vielen Musikgruppen geplant ist. Die Zeitung CEPOS berichtete über unterschiedliche Aktivitäten in Jayapura folgendes: An der Hauptverkehrsstraße gab es eine Aktion „Blumen verteilen“. Vorbeifahrende Autos wurden angehalten, der Chauffeur bekam mit den Worten „Heute ist der Internationale Tag der Menschenrechte“ eine Blume in die Hand. In der Aula der kirchlichen theologischen Hochschule in Abepura fand ein Gottesdienst zum Thema Menschenrechte statt. Höhepunkt der Aktivitäten war ein Zug zu den Gräbern der Opfer des „Blutigen Abepura“ (Abepura Berdarah) vom 7. Dezember 2000. Es sind die Gräber von Ori Doronggi, Jhoni Karunggu und Elkius Suguniap Grab Abepura1 Die Gräber von Ori Doronggi, Jhoni Karunggu und Elkius Suhuniap in Abepura Am 7. Dezember 2000 wurden nach einem nächtlichen Überfall von Unbekannten auf einen Polizeiposten vier Studentenheime und einige Wohnviertel von bewaffneten Polizeieinheiten überfallen, die Studenten aus dem Schlaf gerissen, aus den Betten geprügelt, auf Lastwagen getrieben und in verschiedene Polizeigefängnisse gefahren. Dort wurden sie auf brutalste Weise misshandelt und gefoltert. Ori Doronggi und Jhoni Karunggu wurden faktisch totgeschlagen, Elkius Suhuniap wurde erschossen, als er bei der Verhaftung fliehen wollte. Über hundert Personen, darunter auch Frauen und Kinder, wurden festgenommen und z.T. schwer gefoltert. Bis heute leiden einige Personen unter den Folgen jener Misshandlungen. Da das indonesische Parlament wenige Wochen vorher ein Gesetz zur Wahrung der Menschenrechte in Kraft gesetzt hatte, wurden die beiden für die Aktion verantwortlichen Polizeioffiziere – nach jahrelanger Verschleppung des Verfahrens – im September 2005 vor Gericht gestellt – und zum Entsetzen der gesamten Papuabevölkerung – frei gesprochen. An den Gräbern der damaligen Opfer wurde an diese leidvolle Geschichte erinnert. Ein Vertreter der Opfer – selbst am 7.12.2000 blutig geschlagen – sagte: „Wir bitten nichts anderes von der indonesischen Regierung als Gerechtigkeit. Und bisher ist uns noch keine Gerechtigkeit zuteil geworden.“ (Quelle: Cendrawasih Pos vom 11. Dezember 2006)

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Säbelrasseln aus Jakarta

WPN 31.Oktober 2007.
„Wenn die Situation es erfordert, werde ich den Separatisten in unserem Land den Krieg erklären, selbst wenn andere Nationen uns daraufhin angreifen sollten, das erkläre ich vor Gott, der mich hier hört!“ Das sagte Präsident Susilo Bambang Yudhyono vor etwa 1000 aktiven und pensionierten Militärs laut einem Bericht von TVRI News Jakarta von Dienstag, dem 30. Oktober 2007. Weitere Passagen aus seiner Rede: „Unser Land ist aufgrund der internen Konflikte zur Zeit in einer gefährlichen Lage. Als ein demokratischen Land werden wir selbstverständlich die Konflikte am Verhandlungstisch zu lösen versuchen. Doch wenn es keine andere Lösung gibt, zögern wir nicht, militärische Gewalt als Lösung zu wählen. Als Präsident und Oberster Befehlshaber in diesem Land werde ich alle politischen Optionen sorgfältig prüfen. Ich bin selbst ein erfahrener Soldat, und halte daran fest, dass ich niemals aufgeben werde, die nationale Integrität von Sabang bis Merauke zu verteidigen. Die Einheit Indonesiens darf durch nichts gefährdet oder zerstört werden.“

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Neues Video: West Papua – Der geheime Krieg in Asien

Die Freunde der Naturvölker e.V. (fPcN Germany) präsentieren am 6.September 2007 eine West Papua Video Installation bei der Biennale in Venedig Lüneburg, am 03.07.2007 Freunde der Naturvölker e.V. (fPcN Germany) Liebe Freunde West Papuas, Wir, Freunde der Naturvölker e.V., deutsche Sektion von friends of Peoples close to Nature, möchten Ihnen mitteilen, dass wir am 6. September 2007 um 11.45 Uhr ein Video auf der Biennale in Venedig unter dem Motto: “Die kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit – Vorwärts zu einer ökologischen Kultur” präsentieren werden. Danach ist Raum für Diskussion mit dem Filmemacher Steffen Keulig. Der Titel unseres Videos: “West Papua – Der geheime Krieg in Asien” Der Inhalt ist der vergessene Krieg gegen Stammesvölker auf der Insel Papua Neuguinea. West Papua wird von Indonesien verwaltet und von internationalen Konzernen ausgebeutet. Die Papuas kämpfen für ihre Unabhängigkeit von Indonesien. Mindestens 100.000 Papuas haben bislang in diesem Konflikt ihr Leben verloren. Es ist eine große Ehre für uns, weil die Biennale in Venedig mit zur größten Kunst Ausstellung der Welt gehört. Es wäre sehr hilfreich, wenn alle West Papua Gruppen und Organisationen diesen Event auf ihren Mailing Listen und Webseiten veröffentlichen. Eventuell werden auch Benny Wenda, Vorsitzender des Koteka Tribal Assembly und der Free West Papua Campaign UK sowie das “Dschungelkind” und Bestsellerautorin Sabine Kuegler anwesend sein. Danke für Ihre Kooperation! Mit freundlichen Grüßen Steffen Keulig Chairman of Freunde der Naturvölker e.V. German Branch of the World Wide Network „friends of Peoples close to Nature“ Katzenstr. 2 D-21335 Lüneburg Germany Email: FdN@fPcN-global.org Tel: +49 (0) 4131 68 22 32 begin_of_the_skype_highlighting +49 (0) 4131 68 22 32 end_of_the_skype_highlighting Mobil: +49 (0)17624022969 http://www.naturvoelker.org

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Verurteilter Papua stirbt in Polizeigewahrsam – Hunderte Studenten demonstrieren in Jakarta

Am 7. Dezember demonstrierten Hunderte Papuastudenten in Jakarta vor dem Büro des Bergbauunternehmens Freeport im Stadtteil Kuningan, weil Hardy Tsugumol (26) in Polizeigewahrsam verstarb. „Wir werden wiederkommen und Freeport belagern! Freeport ist verantwortlich für den Tod unseres Freundes,“ sagte der Sprecher der Demonstranten. Die Demonstration war organisiert von der sogenannten „Vereinigung für den Kampf des Papuavolkes“ (Persatuan Perjuangan Rakyat Papua Barat – PEPERA PB) Grund für die Demonstration war der Tod von Hardy Tsugumol (26) am 1. Dezember 2006 in einem Gefängnis in Jakarta. Hardy Tsugumol gehörte zu einer Gruppe von acht Papua, die am 11. Januar 2006 durch Kooperation der US-amerikanischem FBI mit der indonesischen Polizei in Timika verhaftet und nach Jakarta gebracht worden waren (siehe E-Info Nr. 168 vom 18. Januar 2006). Später wurden sie dort zu Gefängnisstrafen verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie an einem Überfall auf einen Autokonvoi auf dem Gelände der Gold- und Kupfermine Freeport in Papua am 31. August 2002 beteiligt waren. Bei diesem Überfall wurden zwei amerikanische und ein indonesischer Lehrer getötet. Der FBI hatte sich in die Untersuchungen eingeschaltet und hatte einen Papua namens Antonius Wamang als Haupttäter identifiziert. Auch er sitzt in Jakarta im Gefängnis. Die Untersuchungen des damaligen Überfalls durch die indonesische Polizei hatte so viel Ungereimtheiten und offenen Fragen aufgedeckt, dass sie eine Verwicklung des indonesischen Militärs im Hintergrund des Überfalls nicht ausschließen mochte. Bald darauf wurde der Polizei das Mandat für die Recherchen entzogen und die verantwortlichen Polizeichefs in andere Teile Indonesiens versetzt. Diese Handhabung des Falles nährt natürlich den Verdacht, dass das indonesische Militär – und die Regierung – kein Interesse an einer Aufdeckung der tatsächlichen Vorgänge und ihrer Hintergründe haben. Die Polizeiberichte lagen bei der Gerichtsverhandlung gegen Antonius Wamang und seine Gruppe, zu der auch Hardy Tsugumol gehörte, nicht vor. Der Leichnam von Hardy Tsugumol wurde bis heute noch nicht der Familie übergeben. Die Familie solle sich Genehmigungsschreiben vom Gericht und der Staatsanwaltschaft besorgen, hieß es. (sz)

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